Wien 2015, 4D

Montag
Der erste Tag beginnt mit einem abwechslungsreichen Frühstück. Sind es nun weiche oder harte Eier, die uns vorgesetzt werden? Das ist hier die Frage. Gesättigt und verschlafen machen wir uns auf zum Stephansdom. Als wir aus den Tiefen der U-Bahn-Station ans Licht kommen, überwältigt uns die Szenerie. Eine riesige weisse Kirche im gotischen Stil blickt auf uns herunter und nimmt uns in ihr beeindruckendes Innenleben auf. Helle Fenster aus Buntglas beleuchten das von unzähligen Kirchenbänken durchzogene Kirchenschiff. Die Statuen und Verzierungen laden zum Dialog ein im Licht der unzähligen am Gewölbe hängenden Kronleuchter. Wir wundern uns über eine drei Meter breite Öffnung im Gewölbe, durch die man altes Material wie zum Beispiel Beichtstühle hochseilt. Von unten betrachtet wirkt die Öffnung jedoch winzig. Wir setzen uns neben eine Kanzel in die Kirchenbänke, lauschen der gerade stadtfindenden Messe zu und warten auf den Guide.
Dieser erzählt uns, dass an der Kirche gut 200 Jahre lang gebaut worden ist. Der Nordturm wurde nie fertig gestellt und im Zweiten Weltkrieg brannte das ganze Gewölbe nieder. Auf die Frage, weshalb ein Iluminati-Zeichen abgebildet sei, erklärte der Guide, dass dieses Zeichen vom berühmten Schriftsteller zweckentfremdet worden sei und das Dreieck ursprünglich für die Darstellung der Dreifaltigkeit und den alleserkennenden Blick Gottes stehe. In den Katakomben unter der Kirche umgeben uns Särge und Urnen verstorbener Bischöfe oder hochrangiger Adliger. Haben wir begrabene Leichname erwartet, so finden wir hinter Gitterstäben aufgeschichtete Totenschädel und Gebeine vor. Hier fanden an diese Stelle die Leichname des einfachen Volkes ihre letzte Ruhe. Wieder am Tageslicht angelangt, verdauen wir die Bilder, die einige von uns wohl nicht so schnell wieder vergessen werden. Nach einer Kaffee-Pause versammeln wir uns beim Mozart-Haus. Wir lernen in der folgenden Stunde viel Neues über das weltberühmte Wunderkind.

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Dienstag
Wir treffen uns Uhr in der Hotellobby und fahren mit der U-Bahn zum Schottentor. Wir besuchen den Park der Votivkirche und hören zwei interessante Referate von Lisa und Adina über Sigmund Freuds Traumdeutungstheorie. Flavia und Pia berichten über den Briefwechsel zwischen Sigmund Freud und Albert Einstein. Anschliessend lernen wir an einer Führung im Sigmund Freud-Haus vieles über den österreichischen Begründer der Psychoanalyse und haben das Vergnügen, sein Arbeits-/Therapiezimmer zu besichtigen. Nach der Führung und einer längeren Mittagspause führt uns unser Programm zur Spanischen Hofreitschule, wo uns ein geführter Rundgang erwartet. Wir bekommen Einblick die Reithalle, in welcher das Training sowie die Vorstellungen stattfinden.
Wir erfahren einiges über Geschichte, Ausbildung der Bereiter und der Pferde sowie über die Architektur und Geschichte des Gebäudes. Danach dürfen wir die Stallungen besichtigen, welche für Besucher ohne Führung nicht zugänglich sind. In der Hofreitschule finden sich nur Lipizzaner-Hengste, die mit einer einzigen Ausnahme alle weiss sind.
In der Sattelkammer, wo die gesamten Ausrüstungen der Pferde aufbewahrt werden, haben wir zum Schluss die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Danach geht‘s gleich weiter in die Hofburg, die wir ebenfalls geführt besichtigen. Im Zentrum der Hofburg steht die Lebensgeschichte der Kaiserin Elisabeth, besser bekannt unter dem Namen „Sissi“.

Wir bekommen die Räumlichkeiten des Kaiserpaars Franz Josef und Elisabeth, einige Kleider sowie eine kleine Auswahl an Schmuck der Kaiserin Elisabeth zu sehen. Besonders fällt uns ein Raum auf, in dem sich verschiedene Turngeräte befinden, welche die Kaiserin benutzte, um in Form zu bleiben. Am Abend steht ein gemeinsames Essen auf dem Programm.

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Mittwoch
Der Tag startet mit dem Besuch einer reformpädagogischen Schule. Wir besuchen in Zweiergruppen jeweils eine Klasse. Während sich die Lehrerinnen vor Unterrichtsbeginn mit den Eltern unterhalten oder die letzten didaktischen Schliffe vornehmen, fangen die Kinder gleich an, miteinander zu spielen. Begleitet von Musik aus einer CD begrüssen sich alle und starten gemütlich in den Tag. Nach diesem "Morgenkreis" dürfen die Kleinen im Alter von sechs bis neun Jahren selbstständig nach Lust und Laune an ihren Aufgaben arbeiten.
Die Lehrerinnen sorgen für Ruhe und helfen, wo nötig. Uns werden so sehr interessante Einblicke in den reformpädagogischen Unterricht gewährt.

Im Gespräch mit der Schulleiterin tauschen wir Eindrücke aus und stellen Fragen zu dieser . ganz anderen Philosophie der Didaktik und des Lernens. Am Nachmittag besuchen wir eine Ausstellung über den sogenannten Wiener Kreis anlässlich des 650-jährigen Jubiläums der Universität.

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Donnerstag
An unserem letzten Tag in Wien treffen wir uns frühmorgens in der Lobby und spazieren zu Viktor Frankls Haus.
Michelle und Fiona referieren über das Asperger-Syndrom, Karolina und Thivija führen uns in Leben und Werk Viktor Frankls ein. Im anschliessenden Workshop befassen wir uns mit wichtigen Fragen zum Sinn des Lebens. Wir erfahren einiges über Viktor Frankls Leidensgeschichte: wie er seine ganze Familie im Zweiten Weltkrieg verlor und trotzdem eine bejahende Lebenseinstellung behielt.
Die Herren Krieger und Zingg laden uns grosszügig zum Mittagessen ein. Den Nachmittag gestalten wir frei. Einige gehen einkaufen, die anderen nutzen die Gelegenheit für eine Stadtbesichtigung oder flanieren durch den schönen Schlossgarten von Schönbrunn. Als nächste gemeinsame Aktion steht das Riesenrad auf dem Wienerprater an.

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