Bern 2021, 3E
Montag, 27.08.2021: Anreise und Besuch der École d’Humanité
Am Montag morgen 27.09.2021 begann unsere viertägige Studienreise mit dem Ziel Bern. Wir fuhren mit dem Zug zum Hasliberg, um dort die Ecole d’Humanité zu besichtigen. Das ist eine reformpädagogische und von den Ideen Paul Geheebs inspirierte Internatsschule.
Wir wurden herzlich mit Kaffee und Kuchen empfangen. Anschliessend hatten wir eine Einführung in den Unterricht und den Aufbau dieser Schule. Wir wurden von Schülerinnen und Schülern über das Schulareal geführt und konnten sie mit Fragen löchern.
In dem Internat leben die Kinder mit ihren Lehrpersonen und deren Partnern in Wohnungen als Familie zusammen. Diese Familien sind in der Ecole sehr wichtig, da die Schülerinnen und Schüler somit eine Struktur haben und auch als Ersatz für ihre eigene Familie, welche sie nur selten sehen.
Die Schülerinnen und Schüler haben pro Tag drei Stunden Unterricht (Montag bis Samstag). Am Nachmittag gibt es eine grosse Auswahl an Kursen, welche sie belegen können und müssen. Zudem können sie am Nachmittag an verschiedensten Sportangeboten teilnehmen. Die Natur ist ein sehr zentrales Lernelement an der Schule und jedes Jahr finden zwei mehrtägige Wanderungen statt. Für diese Wanderung war die École gerade in Vorbereitung während unseres Besuchs.
Die École verteilt keine Noten, sondern nur Leistungsberichte. Jeglicher Konsum von psychoaktiven Substanzen ist untersagt. Auch Musikhören ist verboten und das Handy dürfen die Schülerinnen und Schüler pro Tag eine Stunde benutzen.
Es war sehr interessant auch die Sicht der Lehrpersonen zu hören. Die meisten von ihnen bringen ihre Partner mit an die Schule, diese bieten jeweils am Nachmittag nach eigenen Fähigkeiten eigene Kurse an. Gemeinsam leben sie immer an der Schule.
Am Abend fuhren wir mit dem Zug nach Bern, checkten in die Jugendherberge ein und gingen ins „Pizza-Huus“ essen. Anschliessend sind wir zur Jugendherberge zurück spaziert.
Dienstag, 28.09.2021: Besuch im Bundeshaus und Stadtführung
Nachdem wir alle mehr oder weniger wach um 7:30 Uhr vor dem Bundeshaus standen, hiess es erstmals warten, da jede Schüler:in einzeln gecheckt und kontrolliert werden musste. Anschliessend im Bundeshaus durften wir als erstes an der Nationalratssitzung teilnehmen. Da ist uns aufgefallen, wie unruhig diese Sitzungen abliefen, alle wirkten abgelenkt und anderweitig beschäftigt. Danach hatten wir noch ein Gespräch mit Samira Marti, 27 Jahre alt, Mitglied in der Sozialdemokratischen Partei und Nationalrätin aus Basel-Land. Sie beantwortete unsere Fragen und erzählte uns, wie es im Parlament so zu und hergeht und wie sie persönlich zur Politik kam. Danach war unsere Zeit im Bundeshaus auch schon vorbei und wir hatten kurz Pause.
Um 11:00 Uhr haben wir uns an der Tourist Information am Bahnhof getroffen für einen Stadtrundgang ‘’Von der Hebamme zur ersten Bundesrätin". Es ging durch die Berner Altstadt, wo uns die Geschichte der Frauen von früher erzählt wurde. Eindrücklich war, dass es immer viele Prostituierte gab und im ausgehenden Mittelalter die Henker der Stadt Bern als ihre Zuhälter für diese Frauen und die Überwachung ihrer Gesundheit zuständig waren.
Danach hatten wir unseren freien Nachmittag, den wir genutzt haben, um auf den Gurten/Kulm Berg zu gehen um zu Rodeln. Es hat sehr viel Spass gemacht bei diesem schönen Wetter zu rodeln. Andere waren in der Stadt bummeln oder im Hostel schlafen.
Am Abend waren wir in der alternativen Reithalle essen, das Essen war sehr fein.
Mittwoch, 29.09.2021: Museumstag
Am Mittwochmorgen besuchten wir im Naturhistorischen Museum die Sonderausstellung "Queer – Vielfalt ist unsere Natur". Mithilfe eines Expeditionsheftes, welches uns durch die Ausstellung führte, entdeckten wir die verschiedenen Aspekte der Ausstellung und von uns selbst. Wir bekamen einen Einblick in die Vielfalt der Geschlechter und der sexuellen Ausrichtung bei Tieren und Menschen. Dies wurde uns auf biologischer und gesellschaftlicher Ebene aufgezeigt. Zudem hatten wir die Möglichkeit mithilfe von Spielen, Videos und interessanten Texten unsere eigene Identität zu erforschen. Dabei durften wir die Ausstellung auf eigenem Fuss entdecken und hatten auch Zeit, uns mit unserer eigenen Sexualität auseinanderzusetzen.
Danach gingen wir gemeinsam Mittagessen ins Restaurant Lötschberg und alle haben bis zum Umfallen die grossen Portionen genossen.
Am Nachmittag waren wir im Museum für Kommunikation und besuchten dort den Workshop zu "SUPER-Power und SUPER-Held:innen". Dieser Workshop führte uns die Bedeutung der Ausstellung vor Augen. Wir entdeckten, welche Fortschritte der Mensch über die Zeit hervorbrachte. So erfuhren wir zum Beispiel von einem Roboter, der für eine Wahl kandidierte oder wie durch eine Beinprothese jemand auch körperlich Behindertes wieder aktiv Sport betreiben konnte. Dies warf die Frage auf, wie wir in Zukunft mit fortschrittlichen Technologien und künstlicher Intelligenz umgehen sollten. Die letzte Stunde konnten wir das Museum selbständig erkunden.
Am Mittwochabend durften wir in den Ausgang. Dort trafen wir Berner, die uns sagten, in Basel sei es aber viel besser zum Ausgehen. Wir spielten dann im Hostel UNO oder gingen ins Bett.
Donnerstag, 30.09.2021: Badespass Besuch im Bernaqua
Nachdem wir um 09:45 fertig gepackt, gegessen und das Gepäck verstaut hatten, fuhren wir mit dem Bus in das Erlebnis-&Wellnessbad Bernaqua. Dort verbrachten wir etwas drei Stunden mit rutschen, baden, Sauna und Dampfbad bis wir um ca. 13:15 Uhr wieder draussen sein mussten. Das Mittagessen organisierte sich jede:r für sich selbst. Die Erholung nach dem inhaltlich anspruchsvollen Programm tat allen gut. Am Nachmittag sammelten wir uns auf dem Gleis für den Zug zurück nach Basel.
Es war eine tolle PPP-Studienreise mit Frau Zihlmann und Frau Lopez. Wir sind sehr glücklich, dass wir trotz der Corona-Situation gemeinsam verreisen konnten.
Klasse 3E