Berlin 2018, 4DG
Sonntag, 23. September 2018
Gegen Mittag trafen wir uns im EuroAirport Basel, wo wir eine zweite GM-Reisegruppe trafen. In Berlin Schönefeld glitten wir in der S-Bahn durch eine karge, etwas verlorene Ex-DDR-Landschaft. Im Hostel Pfefferbett auf dem Prenzlauer Berg angekommen, fühlten sich alle sogleich alle wohl. Im Foyer dröhnte ohne Unterbruch fetzige Musik, ein Billardtisch stand da, und gemütliche Sofas standen bereit. Ein Ort zum Entspannen. Am Abend genossen wir in einem exzellenten vietnamesischen Restaurant köstliche Sushis und schlürften gekühlten asiatischen Eistee.
Montag, 24. September 2018
Unser erster ganzer Tag in Berlin – ein sehr kalter Tag mit viel Wind. Jemand aus unserer Gruppe kaufte sogar ein Schal, und das Ende September! Wir waren den ganzen Tag mit der U-Bahn und dem Bus unterwegs. Nach dem Frühstück, welches wir im Hostel einnahmen, besuchten wir verschiedene Monumente. Zunächst stand das berühmte Holocaust-Mahnmal auf dem Programm. Auf unserem Weg zum nächsten Denkmal verewigten wir uns auf Fotos, welche wir am Brandenburger Tor schossen. Nach einer kleinen Aufwärmpause besichtigten wir das Sowjetische Ehrenmal im Treptower Park. Die 1949 fertiggestellte Anlage wurde im Auftrag sowjetischer Truppen errichtet, um die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten der Roten Armee zu ehren. Über 7‘000 der in der Schlacht um Berlin gefallenen Soldaten sind hier bestattet. Die zum Monument gehörende Kolossalstatue ist mit Hügel und Sockel insgesamt 30 Meter hoch. Sowohl hier als auch beim Holocaust-Denkmal analysierten und interpretierten wir die Monumente nach von Herrn Zimmermann vorgegebenen Anhaltspunkten.
Als Nächstes genossen wir in der Gedächtniskirche eine spannende Führung. Den Abschluss des historisch geprägten Tagesprogramms machten anschliessend wir im Käthe-Kollwitz-Museum. Sowohl die Mittagspause als auch den Abend konnten wir individuell gestalten. Einige von uns nutzten die Zeit für eine Shopping-Tour, andere spazierten durch die Stadt. Um 22 Uhr mussten wir wieder uns alle wieder im Hostel einfinden.
Dienstag, 25. September 2018
Am Dienstag versammelten wir uns um halb neun in guter Morgenlaune vor dem Hostel und machten uns auf den Weg zum Berliner Dom. Was uns als von schweizerischer Pünktlichkeit geprägte Touristen relativ unruhig machte, war die Unpünktlichkeit der Berliner Busse, die uns in Zeitnot brachte.
Auch wenn wir alle im kalten Berlin froren und schlotterten, wurden wir alle durch die wundervolle Pracht des Berliner Doms bis ins Tiefste erwärmt. Die Oberpfarr- und Domkirche, welche Wilhelm II. in den Jahren 1894-1905 erbauen liess, ist die grösste evangelische Kirche in ganz Deutschland und besitzt in der Krypta auch die Grabstätte der Hohenzollern. Wir verabschiedeten uns dort mit einem letzten Blick auf die Aussicht über dem Dom und besuchten daraufhin um 11 Uhr das DDR-Museum. Dort konnten wir die herrschende Ideologie der DDR-Ära, welche sich bis in den Alltag hinein auswirkte, auf eine prägende Weise kennen lernen.
Ein nächster Höhepunkt stand mit dem Besuch des Stasimuseums in Hohenschönhausen bevor. Wir wurden auf ausserordentlich persönliche und emotionale Art durch das ehemalige Stasigefängnis geführt, da der Museumsleiter selber zeitweise Häftling dieser schrecklichen Anstalt gewesen war. Wir besichtigten die dreckigen, kalten und unheimlichen Zellen ohne Licht und Zeitraum, welche von einer Atmosphäre umgeben waren, die nichts als verlorene Hoffnung ausdrückte. Beim Begehen der Gänge erfuhren wir sehr viel über die unmenschlichen Regeln und Ereignisse in der Stasi. Umso froher und freier fühlten wir uns, als wir wieder draussen an der Sonne sein und die frische Luft einatmen konnten. Mit reichem Erfahrungsschatz versehen, gingen wir zurück in die Stadt.
Mittwoch, 26. September 2018
Am Vormittag dieses erlebnisreichen Tages mit viel Spass und Freude besuchten wir das Dokumentationszentrum „Topografie des Terrors“. An seiner Stelle befand sich seinerzeit der Hauptsitz der Gestapo. In der Ausstellung wird aufgezeigt, wie Hitler bereits vor 1933 und danach langsam an die Macht kam. Auch Hitlers politische Rückschläge sind dokumentiert. Die museumsdidaktisch abwechslungsreich gestaltete Ausstellung machte es möglich, sich einen Kurzfilm anzusehen und einen und einen leckeren Snack im Kaffee zu gönnen. Zudem hatten wir Gelegenheit, uns einzelne Teile der Ausstellung individuell anzusehen. Gegen Mittag begaben wir uns auf den Weg zum Checkpoint Charlie, ab 1961 einer der Berliner Grenzübergänge durch die Berliner Mauer zwischen zwischen dem amerikanischen und ostdeutschen Sektor in Berlin. Wir machten dort ein Klassenfoto. Bald danach erwartete uns ein frei wohlverdienter frei gestaltbarer Nachmittag. Wiederum sahen die meisten uns einen Einkaufsbummel vor, ein Teil von uns erkundete zudem diese schöne Stadt.
Donnerstag, 27. September 2018
Im Naturhistorischen Museum ermöglichte uns ein kompetenter Museumsführer einen neuen Einblick in die Geschichte Deutschlands. Wir beschäftigten uns mit dem Katholizismus in Deutschland vor der Reformation sowie mit deren Anfängen. Das Museum, ein beeindruckendes herrschaftliches Gebäude, wurde vor langer Zeit als Waffenarsenal genutzt. Als Nächstes konnten wir bei der Mauergedenkstätte im Anschluss ein originales Stück der legendären Berliner Mauer sehen. Nach einer Mittagspause orientierten wir uns in Arbeitsgruppen in einem Workshop mit einem Museumsführer auf dem Gelände der Mauer zum Thema Berliner Mauer. Zudem berichtete uns ein Zeitzeuge über seine Erlebnisse in der DDR. Ihm gelang seinerzeit bei Nacht und Nebel die Flucht durch einen Tunnel in den Westen.
Nach diesem langen Tag verschlangen wir – es war bereits der letzte Abend unserer Reise – im gemütlichen und empfehlenswerten Restaurant Peter Pane an der Friedrichstrasse einen leckeren Burger mit knusprigen Pommes. Ausserdem gab es Coca-Cola in rauen Mengen.
Freitag, 28.September 2018
Die Rückreise, die zum Glück nicht in aller Herrgottsfrühe startete, verlief undramatisch. Am frühen Nachmittag waren wir bereits wieder in Basel und konnten in die wohlverdienten Ferien fahren. Dieses Berlin-Erlebnis werden wir in bester Erinnerung halten. Deutschlands Hauptstadt ist jederzeit eine Reise wert.