Wien 2013, 4G

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Bericht zur Studienreise nach Wien, Klasse 4G

Sonntag
Es ist Sonntagmorgen, 06.50 Uhr. Fast alle Schülerinnen und Schüler haben sich am Bahnhof SBB in Basel eingefunden, um zusammen nach Wien zu fahren. Als dann schlussendlich alle da sind, geht es los - 90 Schüler/innen machen sich auf den Weg nach Wien. Die Zugfahrt dauert fast neun Stunden. Vereinzelte Schüler schlafen, doch die meisten sind viel zu aufgeregt und freuen sich auf die kommende Woche in Wien. Die Stunden ziehen sich extrem in die Länge und die Euphorie lässt langsam nach. Doch als dann alle in Wien aus dem Zug steigen, wachen die verschlafenen Schüler wieder ein wenig auf.

In Wien haben wir an drei Abenden zusammen mit unserer Klasse und den Lehrpersonen zu Abend gegessen. Am ersten Abend gingen wir in ein mexikanisches Restaurant. Wir wurden mit all den mexikanischen Spezialitäten wie Taccos und Burritos verwöhnt und durften mit vollem Magen und guter Laune den Sonntagabend verbringen.

 

Montag
Am Montagmorgen haben wir eine reformpädagogische Primarschule besucht, die auch mit einem Label für die Hochbegabungsförderung der Stadt Wien ausgezeichnet ist. Wir wurden in Dreier-Gruppen eingeteilt, haben in jeweils zwei Klassen hospitiert und konnten die Kinder in ihrem Unterricht beobachten. Nebst normalen Klassen gibt es an dieser Schule auch Integrationsklassen, die Kinder mit geistigen Beeinträchtigungen integrieren, und Mehrstufenklassen, in denen sich Kinder der ersten vier Primarschuljahre befinden, in denen es jeweils zwei Lehrpersonen gibt. Bei der abschliessenden Auswertung des Besuches mit der Schulleiterin konnten wir Fragen stellen und haben einige spannende Dinge über die Förderungsprogramme der Schule erfahren.

Am Montagnachmittag besuchten wir das Sigmund Freud-Haus. Dort hatten wir eine einstündige Führung mit Audioguides, die wir in Zweiergruppen durchführten. Im Haus, das in der Berggasse 19 in Wien steht, befinden sich die ehemaligen Praxis- und Wohnräume Sigmund Freuds. Wir erfuhren viel von seinem Leben und seinen Werken, sahen die Original-Ausstattung in gewissen Räumen und lernten auch mehr über seine jüngste Tochter Anna Freud. Sie war auch diejenige, die bei der Einrichtung des Museums im Jahre 1971 mithalf. Leider ist die berühmte Couch nicht im Museum, da Sigmund Freud sie bei seiner Emigration nach London dorthin mitnahm.

Am Montag wurden bereits die ersten Vorträge gehalten und am Abend besuchten wir hungrig ein kroatisches Restaurant. Wir verbrachten einen lustigen Abend mit Čevapčiči, Lamm und Fisch.

 

Dienstag
Am Dienstag trafen wir uns alle um acht Uhr vor unserem Hotel. Als alle anwesend waren, machten wir und auf den Weg zum Mozarthaus. Mozart lebte drei Jahre in in einer der Wohnungen dieses Hauses und hat hier manche wichtige Werke geschrieben. Wir hatten eine Führung durch drei Etagen des Hauses, denn der untere Teil ist nun ein Museum, wo man Hintergründe zu Person und Leben von Mozart erfahren kann, und im oberen Teil wohnen normale Mieter.

Direkt im Anschluss hatten wir eine Führung im sehr nahe gelegenen Stephansdom. Er ist das bekannteste Wahrzeichen Wiens. Wir hatten eine sehr interessante Führung durch die Katakomben, die unter dem Stephansdom liegen und für die Öffentlichkeit nur in Begleitung eines Fremdenführers zu besuchen sind. Man konnte Särge von verstorbenen Bischöfen sehen und grosse Räume mit menschlichen Überresten von Personen, die an der Pest gestorben waren. Die ganze Klasse fand diese Führung sehr eindrücklich, wir hatten auch einen sehr lustigen Führer, der die historischen Erzählungen mit seinen Sprüchen auflockerte.

Am Dienstagnachmittag machten wir eine Führung durch das Wiener Judenviertel. Wir hatten einen Führer, der selber jüdischer Herkunft ist und sich gut mit der Geschichte des jüdischen Viertels auskennt. Der erste Teil der Führung war draussen. Wir liefen durch die Strassen und sahen uns Sehenswürdigkeiten an. Für den zweiten Teil besuchten wir das Jüdische Museum, wo uns unser Führer weitere Einblicke ins jüdische Leben gewährte. Die Führung dauerte ziemlich lange und wurde gegen Ende fast ein bisschen anstrengend, weil auch unser Führer nicht immer hundertprozentig Bescheid wusste. Mir hat die Führung trotzdem gut gefallen und ich fand es sehr spannend, etwas über dieses Thema zu lernen.

Am Abend besuchten wir unser lang ersehntes Wiener Restaurant. Es war sehr edel
eingerichtet und wir fühlten uns von Beginn an sehr geschätzt und wohl. An den restlichen zwei Tagen entschieden wir individuell, wo wir zu Abend essen wollten.

 

Mittwoch
Am Mittwochmorgen besichtigten wir das Schloss Schönbrunn. Mit der U-Bahn angereist, mussten wir noch eine Strecke bis zum Eingang zurücklegen. Wir standen schliesslich vor einem riesigen Platz mit dem wunderschönen Schloss dahinter. Das war auch der Grund für die vielen Touristen, die sich dort aufhielten. Wir gaben unser Gepäck ab und erhielten dafür Audioguides, die uns durch das Schloss führten. So haben wir einen tiefen Einblick in das Leben der damaligen Kaiser und Kaiserinnen erhalten. Die einzelnen Räume waren sehr prachtvoll und erinnerten an ein Schloss wie im Märchen. Nach dieser Führung hörten wir uns noch zwei Vorträge an und waren anschliessend frei. Manche Schüler/innen besichtigten noch den dazugehörigen Schlossgarten, der ebenfalls wunderschön und nach französischem Vorbild angelegt ist. Die Zeit ging aber sehr schnell vorbei, sodass wir schon bald zur nächsten Führung im Leopoldmuseum aufbrechen mussten. Die Besichtigung war eine tolle Erfahrung, die wirklich weiter zu empfehlen ist!

Am Mittwochnachmittag trafen wir uns alle wieder an der U-Bahnstation und besuchten das Leopoldmuseum, wo wir eine Führung mit einem jungen Mann geniessen konnten. Im Leopoldmuseum sahen wir Meisterwerke der Wiener Sezession, der Wiener Moderne und des österreichischen Expressionismus ansehen. Ein Bild, das mir persönlich (Melany De Simone) sehr gefallen hat, war das der Philosophie. Der Maler Gustav Klimt bekam einst den Auftrag, die Philosophie in Zeichnungen darzustellen und so zeichnete er eben dieses Bild. In der Kirche, in der das Bild jedoch ausgestellt werden sollte, kam das Bild dann leider nicht so gut an. Nach der Führung und nachdem wir selbst noch eine halbe Stunde die Bilder betrachten konnten, hörten wir vor dem Museum einen Vortrag über die Traumdeutung.

Am Mittwochabend hatten wir unseren freien Abend. Die ganze Klasse teilte sich auf. Manche von uns trafen sich mit einigen aus der Parallelklasse und assen das „berühmteste Schnitzel von Wien“ im Restaurant ‚Figlmüller‘, in welchem sie nur Dank Reservation Platz fanden. Wie ich hörte, war es (fast) unmöglich, das ganze Schnitzel zu verspeisen. Andere gingen in der Nähe des Stephandoms erst etwas shoppen und assen im Restaurant Gutenberg ein hervorragendes Znacht. Alles in allem hatten wir alle einen schönen Abend, an dem wir die Stadt Wien so richtig geniessen konnten.

 

Donnerstag
Am Donnerstagmorgen machten wir uns auf den Weg ins Adler-Zentrum, welches in der Nähe unseres Hotels lag und erst im Frühling dieses Jahres neu eröffnet wurde. Dort hörten wir von der Leiterin des Zentrums eine Einführung zu Alfred Adler, welche uns sein Leben und Werk näher brachte. Anschliessend präsentiere uns Herr Roca dazu einen Vortrag. Danach fuhren wir mit der Metro bis zum Hundertwasser-Haus. Dieses hat Hundertwasser sehr konkret nach seinen Ideen konstruiert, wobei die vielen Farben und Formen auffallen. Das Haus war sehr beeindruckend und fand bei vielen der Klasse Gefallen. So liefen wir zu dem Hundertwassermuseum, in welchem wir eine Führung durch die Ausstellung bekamen. Wir erfuhren, was Hundertwasser für ein Mensch war und mehr über seine Arbeit als Künstler und Architekt. Er war ein Naturmensch und liess sich so auch bei seinen Arbeiten von der Natur inspirieren und versuchte diese in seinen Bildern widerzuspiegeln. Nach der Führung und einem weiteren Vortrag wurden wir in unseren freien Nachmittag entlassen, den wir alle meist in der Stadt verbrachten. Nur einige gingen, erschöpft vom Wochenprogramm, ins Hotel, um sich etwas hinzulegen.

Nachdem wir am Nachmittag freies Programm hatten, trafen wir uns am Abend wieder auf dem Vergnügungsareal von Wien, dem Prater. Dort versammelten sich alle vier vom GM nach Wien gereisten PPP-Klassen und als wir vollzählig waren, drehten wir gemeinsam eine Runde auf dem Riesenrad. Man hatte eine wunderbare Aussicht über ganz Wien und diese Fahrt war die Krönung der ganzen Studienreise. Nachdem die Riesenradtour vorbei war, waren wir bis Mitternacht freigestellt. Natürlich blieben wir auf dem Prater und genossen unseren letzten Abend. Mit einer Fahrt auf der Schlumpfenbahn, Thunder, Extasy und einem Wettrennen durch das Spiegellabyrinth verbrachten wir noch die Stunden, bevor wir uns zum letzten Mal auf den Weg zum Hotel begaben und uns zum letzten Mal auf der geliebten Liste in der Lobby eintrugen.

 

Freitag
Am Freitagmorgen in gewohnter Frühe geht es wieder zurück nach Basel. Die meisten freuen sich auf Zuhause, ihr eigenes Bett und eine ordentliche Dusche. Alle sind noch müde vom Vorabend, den man ausnahmsweise bis Mitternacht draussen verbringen durfte. Der Zug füllt sich langsam und um 09.36 Uhr fährt er dann auch endgültig los. Die meisten schlafen oder versuchen wenigstens zu schlafen. Die Freude ist gross, als man dann endlich in Zürich umsteigen kann. In Basel angekommen, verabschieden sich alle von einander und man freut sich, doch wieder zuhause zu sein.

Es war eine sehr gelungene Studienreise!

Schülerinnen und Schüler aus der Klasse 4G
 

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