Sie sind hier: Startseite / Informationen / Fächer / Schwerpunktfach Latein / Studienreisen / Studienreise Neapel / Campania 2018

Artikelaktionen

Studienreise Neapel / Campania 2018

Samstag, 22.09. Ankunft und Pizza

Nachdem wir am Spätnachmittag in der Gluthitze der Stadt gelandet sind, machen wir zuerst einen kleinen Spaziergang durch die lauten, bunten Gassen der Altstadt. Fressbuden, Heiligtümer, laut angepriesene Restaurants, Sänger auf Balkonen, unzählige Leute und ein bisschen Gestank – die Städte der römischen Antike müssen sich ganz ähnlich angefühlt haben.

Sonntag, 23.09. Archäologisches Museum

Unseren ersten ‘Arbeitstag’ starten Acshvin und Ida mit einer Führung durch das Archäologische Museum. Hier bekommen wir eine erste Orientierung über die Gegend, in der wir uns aufhalten: Der grosse Vesuv-Ausbruch im Jahr 79 u.Z. hat zwar grosse Verheerung angerichtet, gleichzeitig aber auch viele Schätze zugeschüttet und damit für deren Erhaltung gesorgt. Die meisten Malereien, Mosaiken und Skulpturen aus den verschütteten Städten Pompeji und Herculaneum befinden sich heute im Museum. Zunächst erklärt uns Ida anhand der Wandfresken die stilistischen Entwicklungen des römischen Interior Designs, dann führt uns Achvin durch die Skulpturensammlung mit den beeindruckenden Monumentalplastiken des Herkules und des Farnesischen Stiers. Der Nachmittag ist frei zum Bummeln in Neapel.

Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:

Montag, 24.09. Pompeii / Oplontis

Leider müssen wir eine unserer Referentinnen zuhause lassen – als erster einer Reihe von Kranken geht es Cheyenne heute ziemlich schlecht. Serap schlägt sich tapfer alleine durch die Referatssituation und führt uns durch Pompeii, eine riesige, erstaunlich gut erhaltene antike Stadt. Blöderweise sind ausser uns noch ein paar andere Touristen da, unter anderem in den Zügen von und nach Neapel …

Ruhiger wird es am Nachmittag in Oplontis. Hier haben wir schon den nächsten Krankheitsfall: Frau Jansky hat das Mittagessen nicht vertragen (oder die Götter sind gekränkt, weil sie den offerierten Limoncello abgelehnt hatte) und bekommt von den Schönheiten des Ortes wenig mit. Raphael berichtet uns hier über Neros unglückliche Frau Poppaea, der die Villa vielleicht einmal gehört hat, und führt uns durch das herrliche Haus mit seinen zarten Wandmalereien.

Bild Legende:

Dienstag, 25.09. Capri – oder doch nicht

Am Dienstag brechen wir hochmotiviert sehr früh auf, um unser reserviertes Boot nach Capri zu erreichen. Aber wieder trifft uns göttlicher Zorn: Neptun hat das Meer aufgewühlt, so dass alle Fahrten zur Insel gecancelt sind … Als Alternativprogramm buchen wir eine Rundfahrt durch Stadt- und Umland, die uns den Golf von Neapel noch einmal in seiner ganzen Pracht zeigt. Mihaela hält ihren Vortrag über die Villa des Tiberius auf Capri kurzentschlossen vor dem ebenfalls palastartigen Museo di Capodimonte, und tatsächlich braucht es keine Originalschauplätze, um die turbulente Lebensgeschichte dieses Kaisers anschaulich darzustellen.

Bild Legende:
Bild Legende:

Mittwoch, 26.09. Herculaneum / Stabiae

Am Mittwoch vormittag wagen wir uns noch einmal in den überfüllten Zug und besichtigen die zweite Vulkanstadt, Herculaneum. Hier berichtet uns Charlotte über das traurige Schicksal der Bootshausskelette und der übrigen Einwohner der Stadt. Anschliessend schauen wir uns die erstaunlich gut erhaltenen Gebäude an – sogar Holzelemente sind nach zwei Jahrtausenden immer noch zu sehen.

Nach einem kleinen Mittagessen vor Ort machen wir uns auf den abenteuerlichen Weg nach Stabiae, einer antiken Reichensiedlung, wo man zwei antike Villen besichtigen kann. Hier sind wir wirklich einmal fast alleine – offenbar wollen sich die wenigsten Leute den mühseligen Marsch entlang einer Autostrasse antun. Umso schöner sind die beiden einsamen Villen mit ihren Innenhöfen und Säulengängen, durch die uns Martin führt. Ziemlich geschockt sind wir vom Vandalismus der ersten Ausgräber: Unter Karl von Bourbon suchte man ohne wissenschaftlichen Anspruch nach Schätzen, und was man nicht wegtragen konnte, zerstörte man, damit es auch niemand anders bekommen sollte … zahlreiche Wandmalereien sind so absichtlich vernichtet worden.

Bild Legende:
Bild Legende:

Donnerstag, 27.09. Cumae / Baiae / Pozzuoli / Campi Flegrei

Am Donnerstag begeben wir uns in das Gebiet der Phlegräischen Felder, eines vulkanischen Gebiets, aus dessen Boden noch heute Schwefel dampft. In der Antike vermutete man hier den Eingang zur Unterwelt! Zunächst besichtigen wir Cumae, einen antiken Orakelort, wo die Priesterin Sybille dem Gründervater Roms, Aeneas, geweissagt haben soll, wovon Katharina eindrücklich erzählt. Schroffe Felsen umrahmen die Grotte, in der die halbverrückte Seherin sass; vielleicht hat der Ort seinen eigenen Mythos geschaffen.

Ein Gegensatz dazu ist der heitere Badeort Baiae, wo uns Martha von den Freuden und Exzessen der römischen Badekultur berichtet, der umgedrehte Feigenbaum für Verwunderung sorgt und im Merkurtempel mit seiner sensationellen Akustik die russische Nationalhymne ertönt …

Anschliessend wird es in Pozzuoli wieder etwas unterweltlicher. Kareena hält ihren Vortrag über die Greuel der antiken Gladiatorenkultur, und in der Unterwelt des Theaters führt uns ein geheimnisvoller Wärter raunend in dunkle Gänge. Den Abschluss des Tages bildet die Solfatara, ein zentraler vulkanischer Punkt des Gebiets. Den Park durften wir aus einem traurigen Grund nicht betreten: Vor einem Jahr hat sich in der Nähe eines Vulkankraters ein tödlicher Unfall ereignet, weswegen das ganze Gebiet nun neu gesichert werden muss. Aber auch aus der Ferne sind die Dämpfe zu sehen – und zu riechen. Abends treffen wir in Paestum ein, wo einige Unerschrockene noch ein Bad im eisigkalten Hotelpool nehmen.

Bild Legende:
Bild Legende:

Freitag, 28.09. Paestum

Die Besichtigung der gigantischen griechischen Tempel in Paestum und der darin gefundenen Fresken bildet den Abschluss unserer Reise.  Dominic zeigt uns die Tempel; anschliessend ergibt sich im Museum angesichts der homoerotischen Fresken eine spannende Diskussion über Geschlechterverhältnisse in der Antike. Nach einer übervollen Woche voller Eindrücke haben wir uns nun einen freien Nachmittag verdient – und verbringen ihn am Strand, um für die frühe Abreise am Samstag morgen und den Basler Winter noch einmal Sonne zu tanken.

Bild Legende:
Bild Legende:
Navigation