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Studienreise 3ACF 2021

In der Woche vom 27. September bis zum 1. Oktober 2021 fand unsere sogenannte Studienwoche statt. Leider war die Vorfreude nicht übermässig gross, da eigentlich eine tolle achttägige Reise nach Neapel geplant war. Dort hätten wir auf verschiedenen Ausflügen nicht nur die Stadt selbst, sondern auch Cumae, Stabiae, Herculaneum, Paestum, die Villa dei Misteri und die Villa Oplontis sowie mehrere andere Sehenswürdigkeiten in der Gegend entdeckt. Gross war also die Enttäuschung, als wir mitgeteilt bekamen, dass sämtliche Auslandsreisen aufgrund der Pandemie gestrichen wurden. Nachdem dieser Frust aber einmal überwunden war und wir ein tolles neues Programm zusammengestellt hatten, freuten wir uns wieder auf die Woche.  Nun sind wir aufgeregt, Näheres über die einzelnen Tage unserer Studienwoche zu erzählen!

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Am Montagmorgen um 9:00 begannen wir mit den Präsentationen unserer Studienarbeiten. Wir hörten sehr interessante Präsentationen über Cumae von Yannick (3A), Stabiae von Basile (3F), Herculaneum von Aimée Doumont (3A) sowie Paestum von Uma Rukat (3A) & Éléonore Pêtre (3C).

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Nach einer kurzen Pause mit einem japanischem Reisdessert („Mochi“) von Frau Bloch als Zwischenstärkung folgten noch weitere informative Vorträge über die Villa dei Misteri von Leandro (3A) und zuletzt über die Villa Oplontis von Nils Løvold  (3A).
Am Nachmittag (ausserschulisch) kochten Yannick (3A) und Leandro (3A) ein mehrgängiges römisches Gastmahl (Cena) mit rein präkolumbischen Zutaten. Folgende Gerichte wurden serviert: Lammeintopf, Pouletschenkel mit Datteln, Olivenfoccacia, Linseneintopf, Kichererbsen, Libum (Honigbrot), Trauben und natürlich auch Garum (Römische Fischsauce).
Die ganze Klasse verkleidete sich sogar mit Togas römisch, um die authentische Atmosphäre beizubehalten. Im grossen Ganzen war der Montag sowohl kulinarisch wertvoll als auch lehrreich.

Am Dienstag ging es für uns nach Windisch im Aargau, genauer gesagt in das Legionslager Vindonissa. Dort begaben wir zunächst auf den Legionärspfad, einen Rundgang, bei dem wir jegliche römische Ruinen in der Umgebung erkundeten. Begleitet wurden wir dabei von einem Audioguide, der jeweils erklärte, was zu sehen war. Der Pfad führte uns unter Anderem an den Thermen vorbei und durch einen unterirdischen römischen Abwasserkanal. Sein Ende nahm der Pfad beim ältesten und grössten noch erhaltenen Amphitheater der Schweiz, wo wir dann unser mitgebrachtes Mittagessen geniessen konnten. Anschliessend ging es weiter in das Vindonissa Museum, wo zahlreiche archäologische Funde aus dem Gebiet in und um Vindonissa ausgestellt waren.

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Von adressierten “Briefen” auf Holztafeln bis hin zu chirurgischen Instrumenten konnten wir dort allerlei interessante Funde bestaunen.  Im Untergeschoss fanden wir sogar ein lebensechtes Modell einer Ausgrabung vor, durch welches wir einen detaillierten Einblick in die Arbeit der Archäologen erhielten. Nach dem Museum begaben wir uns mit reichlich neuen Eindrücken und neuem Wissen auf den Heimweg.

Den Mittwochmorgen verbrachten wir im Pharmaziemuseum Basel, in welchem wir eine äusserst spannende Führung durch den Museumsdirektor erhielten. Ausgestellt waren nebst altertümlich verwendeten medizinischen Substanzen wie Bibergeil, Vogelspinnen und Menschenfett auch originalgetreue Alchemiestuben und die Anfänge des Basler Pharmakonzerns Roche.

Nach einem sensationellen neapolitanischen Mittagessen in der Pizzeria DIO/MIO ging es hoch hinaus: wir bestiegen den Martinsturm des Basler Münsters. Danach suchten und betrachteten wir zur grossen Entzückung von Frau Bloch die in die Säulen gemeisselten Abbildungen von Pyramus und Thisbe aus Ovids Metamorphosen im Hochchor des Münsters. Anschliessend hatte Yannick (3A) für uns eine Multimediavorführung über die Krypta unter der Vierung organisiert. Danach durften wir die äussere Krypta besichtigen, welche wir durch eine grosse Tür unter der Pfalz betraten. Man fand dort neben Knochen und Steinen auch römische Mauerreste, die bis ins 3. Jahrhundert nach Christus zurückdatiert werden. Schliesslich beendeten wir unseren Studientag mit einem Rundgang durch den Kreuzgang, wo Yannick (3A) teils lustige und interessante Anekdoten und Fakten zu den Grabtafeln und Kunstwerken erzählte.

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Am Donnerstag besuchten wir Aventicum, das heutige Avenches im Kanton Waadt. Besonders bekannt ist das noch recht gut erhaltene Amphitheater. Dieses besichtigten wir gleich als Erstes und verbrachten danach auch noch bei schönem Wetter unsere Mittagspause dort. Im Museum, das sich gleich beim Amphitheater befindet, erhielten wir durch viele Ausstellungsstücke und Infoscreens einen guten Überblick und Eindruck über das römische Aventicum und das Leben in jener Zeit. Aventicum war der Hauptort der Civitas Helvetiorum und für die Helvetier ein wichtiges Zentrum. Natürlich durfte auch ein kleiner Rundgang durch die schöne Altstadt von Avenches nicht fehlen.

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Den letzten Tag unserer Studienreise haben wir in Augusta Raurica, einer ehemals römischen Kolonie, verbracht. Unser Rundgang startete mit der Besichtigung einer nach antiken Vorstellungen nachgebauten Villa, dem Römerhaus. Durch die Führung von Frau Bloch und unserem im Lateinunterricht angeeigneten Vorwissen konnten wir uns gut vorstellen, wie die Römer damals gelebt hatten. Nach dem Römerhaus zogen wir weiter ins Museum, um uns die Fundstücke, welche in Augusta Raurica selbst gefunden wurden, anzusehen. Nach dem Museum haben wir im Amphitheater zu Mittag gegessen und dabei die schöne Aussicht auf den kleinen Tempel genossen. Als wir alle gestärkt waren, haben wir uns auf den Weg Richtung Tempel und Curia gemacht. Beide waren sehr interessant wie auch lehrreich. Es ist faszinierend, dass vor über 2000 Jahren Römer genau dort in der Curia über politische und wirtschaftliche Themen diskutiert und entschieden haben. Zum Abschluss des Tages und somit der Studienreise haben wir uns erneut ins Amphitheater begeben, um das römische Ambiente noch ein letztes Mal zu geniessen.

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Dank der Ausflüge, Führungen und Besichtigungen (Vindonissa, Basler Münster, Pharmaziemuseum, Aventicum und Augusta Raurica) erlebten wir eine sehr spannende und unterhaltsame Woche. Die Orte, die wir in Neapel besichtigt hätten, waren durch die Studienarbeitspräsentationen trotzdem noch im Programm integriert und wir konnten sie -  wenn auch nur aus Distanz - etwas kennenlernen. Durch das sensationelle römische Abendessen (mit Kostümen!), gekocht von Leandro (3A) und Yannick (3A), und das gemeinsame Mittagessen in der Pizzeria DIO/MIO in Basel kamen wir auch in den kulinarischen Genuss des alten Roms, beziehungsweise Neapels.

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Wir möchten uns bei Herrn Krieger und dem Konrektorat des Gymnasiums am Münsterplatz für die Ermöglichung dieser Studienwoche herzlich bedanken. Ausserdem bedanken wir uns bei Herrn Tschopp, welcher uns auf den Ausflügen begleitete und schliesslich bei unserer Latein-Lehrerin Frau Bloch für die grosse Mühe und Zeit, welche sie investierte, um uns trotz der Absage der Reise nach Neapel eine tolle Studienwoche zu bieten.

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