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Studienreise Rom 2010

Die Romreise der SPF-Lateinklassen 4AB vom 19.-24. September 2010
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Die Studienreise der SPF-Latein-Klasse 4AB nach Rom war auch in diesem Jahr ein voller Erfolg. Voller Erwartungen und Vorfreude trafen die SchülerInnen am Sonntag den 29. September 2010 pünktlich gegen 10.00 Uhr im Flughafen Basel/Mulhouse ein. Weniger pünktlich war Easy Jet. Mit einer Wartezeit von ca. fünf Stunden verbrachten wir den Vormittag am Flughafen von Basel. Irgendwann kam jemand auf die Idee, aus Zeitung und unendlich viel Klebeband einen Fussball zu basteln. So begann auf dem Flughafen von Basel vor dem Easy Jet Schalter ein hitziges Fussballspiel der Gymnasiasten des GM.
Um drei Uhr nachmittags flogen wir endlich los. In Italien angekommen fuhren wir mit dem Zug nach Rom. Da unser Hotel nahe dem Bahnhof gelegen war, hatten wir von dort aus nur noch einen zehnminütigen Fussmarsch zurückzulegen, auf dem sich bereits erste Eindrücke Roms hinterliessen.
Da wir verspätet angekommen waren, verschoben wir das für Sonntag abend vorgesehene Programm auf den Montag. Nach einer Pause im Hotelzimmer machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Platz zum Abendessen oder liessen uns vielmehr von Mr. O’Leary durch das Gassenlabyrinth von Rom zu einem kleinen aber feinen Restaurant in einer netten Seitengasse führen. 

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Um halb neun Uhr morgens ging es am Montag bereits zu den ersten Sehenswürdigkeiten, angefangen beim Petersdom, den uns Alexander und Caroline gemeinsam abwechselnd erklärten. Der anschliessende Besuch auf der Kuppel des Petersdoms war freiwillig. Nach dem Besuch beim Petersdom gab es einen freien Nachmittag, bis uns Emily um 17.00h das Pantheon vorstellte, das Marcus Agrippa, Schwiegersohn des Kaisers Augustus, erbauen liess. Die architektonische Idee des Pantheons ist so einfach, dass es alle stürmischen Zeiten Roms überdauerte.

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Anschliessend ging es auf zur Piazza Navona, die bis spät in die Nacht ein Besuchermagnet ersten Ranges ist: voller Gaukler und Künstler und mit Berninis prachtvollen Vierströmebrunnen zieht er sowohl Römer als auch Touristen gleichermassen an. Während Lukas F. sein Referat hielt, wurde er immer wieder von aufschreienden SchülerInnen unterbrochen, die hier und da eine neue Belustigung entdecken, etwa fliegende Räder in der Luft oder kopflose Menschen, die pfeifende Geräusche von sich gaben. Auf der Piazza Navona könnte man sich Stunden aufhalten und hätte immer noch nicht alles gesehen.

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Zum krönenden Abschluss des Montags sehen wir abends noch die hell erleuchtete Fontana di Trevi. Inmitten eines von Häusern eng begrenzten Platzes erhebt sich Roms grösster Brunnen. Neben dem grossartigen Wasserspiel, das Nicolo Salvi schuf, lauschen wir dem Vortrag von Martin. Danach stellen wir uns mit dem Rücken zum Brunnen und warfen mit der rechten Hand eine Münze in den Brunnen. Eigentlich ist es verboten, Münzen in die Fontana di Trevi zu werfen - aber “cosi fan tutti” und so wird jeder von uns, der Sage nach, einmal nach Rom zurückkehren und dort seine grosse Liebe finden ...

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Der Dienstag begann mit der Besichtigung des wohl grössten je gebauten Amphitheaters, dem Colosseum. Es ist so gut erhalten, dass es eindrucksvoll die ursprüngliche Form veranschaulicht, doch zugleich so beschädigt, dass es auch die Leiden seiner Geschichte zeigt: Brände, Erdbeben, Vernachlässigung der Wettkampfstätte durch die Christen, Umbau in eine Festung und noch vieles mehr.

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Von dem Benediktinermönch Beda Venerabilis ist der Spruch überliefert: “Solange das Kolosseum steht, steht auch Rom, wenn das Kolosseum fällt, fällt auch Rom; wenn Rom untergeht, vergeht auch die Welt.” Das Colosseum ist an dem besagten Dienstagmorgen ungewohnt leer. Katzen streifen durch die Steingänge und ein modriger Duft liegt in der Luft. Lucius führt uns durch die Arkaden über die Sitzreihen (cavea) bis zur Höhe der Sonnensegel (velaria). Danach ist Zeit, sich selbst noch etwas umzusehen.

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Anschliessend gehen wir zum Forum Romanum hinüber. Wenn auch nicht mehr all zu viel erhalten ist, so wirken aufragende und umgestürzte Säulen, Triumphbögen, Foren und Mauerreste doch sehr eindrucksvoll. Über Jahrhunderte wurden an diesem Platz die Geschicke Europas entschieden, hier kamen die Macht des Römischen Reiches und die Schönheit der Kunst, das römische Recht und der antike Götterglaube ein Jahrtausend lang zu überwältigender Darstellung, erklärt uns Rysiu kurz und knapp.

Vom Forum Romanum aus fahren wir (wohl mit dem kleinsten Bus Roms) zur Ara Pacis.
Die Ara Pacis wird uns ausführlich von Julia erklärt. Nach den Wirren der Bürgerkriege konnte Augustus dem Römischen Reich endlich den Frieden sichern: Das goldene Augusteische Zeitalter brach an. Laut den Res Gestae beschloss der Senat daher, als Weihgeschenk den Altar des Augusteischen Friedens auf dem Marsfeld zu errichten, der im Jahre 9. v. Chr. geweiht wurde.

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Nach einer ausführlichen Besichtigung der Ara Pacis im modernsten Museums Rom gehen wir am Tiber entlang zur Engelsburg, welche uns Lukas N. mit einem Rundgang vorstellt. Die Engelsburg gehört zu den markantesten Wahrzeichen der Ewigen Stadt und diente als Grabmal für Kaiser, Festung, Kerker, Schatzkammer und heute als Museum. Ursprünglich handelte es sich aber um das Grabmonument Kaiser Hadrians (117-138). Wilder Wein rankt sich um die alten Lauben-nischen auf der Engelsburg. Dabei schweift der Blick über farbig schimmernde Häusserfassaden und den neobarocken Justizpalast bis zur Kuppel des benachbarten Petersdoms. Wie an den Tagen zuvor endet der Tag mit einem gemeinsamen Abendessen.

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Am Mittwochmorgen machen wir uns voller Freude auf das Meer und mit Badehosen im Gepäck auf den Weg zum Küstenstädtchen Ostia. Vorher schauen wir jedoch noch kurz beim Cimeterio accattolico vorbei, der gerade noch im Innern der Mura Aureliane liegt. Berühmte Ausländer fanden hier ihre letzte Ruhestätte, so August von Goethe, der englische Dichter Shelley und sein Dichterkollege Keats, der am 24. Februar 1821 starb.
Danach kann man sich nach Belieben noch auf dem Friedhof umsehen. Und dann machen wir uns endlich auf den Weg nach Ostia. Der Ort besteht aus drei Teilen: dem Ort Ostia antica, dem Grabungsgelände der antiken Hafenstadt und dem Badeort Lido in Ostia mit seinem kilo-meterlangen Sandstrand. Julius führt uns durch die alte Hafenstadt Roms, die heute nach Pompeji und Herculaneum die ausgedehnteste und eindrucksvollste Grabungsstätte Italiens ist. Nach der Besichtigung des Grabungsgeländes machen wir uns auf den Weg nach Ostia antica. Von weitem weht uns schon ein sachter, salziger Wind entgegen. Fast alle gehen wir baden und selbst diejenigen, die eigentlich nicht wollten, entschliessen sich dann doch zum Sprung ins Meer in Unterwäsche und Kleidung.
Im grossen und ganzen war Ostia ein gelungener Tagesausflug mit anschliessendem Abendessen in Rom. Dieses Mal wird getrennt zu Abend gegessen, damit jeder selbst entscheiden kann, wo er essen mag. So machen wir uns in kleineren Gruppen auf den Weg und lassen den Abend gemütlich ausklingen.

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Der Donnerstag beginnt mit einem Besuch in der Villa Borghese. Diese beherbergt heute die berühmte Antiken- und Gemäldesammlung des Kardinals Scipone Borghese. Luis führt uns durch die Skulpturensammlung und durch die prächtig ausgemalten Barocksäle. Vorbei am klassizistischen Hauptwerk von Antonio Canova (1805), der Darstellung der Fürstin Paolina Borghese, Schwester Napoleons, als ruhender Venus, weiter zum jugendlich dargestellten David beim Ausholen mit der Steinschleuder (1623-1624) von Gian Lorenzo Bernini, bis hin zu Apoll und Daphne, Berninis Skulptur, die Daphne bei der Verwandlung in einen Lorbeerbaum darstellt, um sich der Verfolgung durch den liebestollen Gott Apoll zu entziehen (1622-1623).

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Nach der Besichtigung der Skulpturensammlung im Erdgeschoss sehen wir uns noch kurz in der Gemäldesammlung im zweiten Stock um, bevor wir weiter zur S. Giovanni in Laterano fahren, wo wir erst Mal eine gute Stunde Mittagspause haben. Gegen halb zwei beginnt dann die Besichtigung von S. Giovanni in Laterano.

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“Mater et caput omnium ecclesiarum urbis et orbis”, lautet die Inschrift auf dem Sockel des Portikus, die der Lateransbasilika den Anspruch zuweist, “Mutter und Haupt aller Kirchen der Stadt und des Erdkreises” zu sein. Und so erscheint sie auch mit ihrem fünfschiffigen Langhaus und Querschiff, mit der weit gespannten Hauptfassade und den sieben hohen Figuren von Christus, den Schutzpatronen und Kirchenlehren.
Zum Abschluss des Donnerstags fahren wir zu den Caracalla-Thermen, die unter Kaiser Septimius Severus 206 begonnen und von Caracalla 216 eröffnet wurden. Sie dienten sowohl dem Bad als auch dem Freizeitvergnügen. Einzigartig war das unterirdische Umluftheizsystem das Hunderte von Sklaven in Gang hielten. Abends treffen wir uns zum letzten Mal gegen halb acht zu einem gemeinsamen Abendessen in Rom.

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Der Freitag beginnt etwas bewölkt, und später regnet es ein bisschen. Um zehn Uhr verlassen wir das Hotel und machen uns auf den Weg zum Flughafen. Den Spruch “Rom sehen und sterben” können nach dieser gelungenen Studienreise 2010 wohl alle bestätigen ...

Ronja Römmelt, ehemalige Schülerin des Gymnasium am Münsterplatz

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