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Studienreise Griechenland 2023

Studienreise nach Griechenland der Klasse 3CE

21.–30. September 2023

Reisebericht

Donnerstag, 21. September

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Hosios Lukas

m ersten Tag unserer aufregenden Studienreise nach Griechenland haben wir eine spannende Reise von der Schweiz nach Athen erlebt. Frühmorgens stiegen wir in Basel in den Zug und fuhren zunächst nach Zürich. In Zürich angekommen, begaben wir uns zum Flughafen, wo wir in ein Flugzeug nach Athen stiegen. Die Vorfreude auf Sommerluft, die antiken Schätze, lange Sommernächte und eine bunte Kultur breitete sich in uns allen aus. Nach unserer Ankunft in Athen wurden wir von unserem freundlichen Busfahrer Pantelis (Παντελής) begrüsst, der uns während der gesamten Reise begleiten würde. Gemeinsam begaben wir uns zu unserem schicken Reisebus und machten uns auf den Weg nach Delphi.

Auf dem Weg nach Delphi hatten wir die Gelegenheit, das byzantinische Kloster Hosios Lukas zu besichtigen. Die prächtige Architektur und die spirituelle Atmosphäre des Ortes faszinierten uns zutiefst und wir hatten das Glück, eine spirituelle Zeremonie der Mönche mitzuverfolgen. Dort machten wir Bekanntschaft mit einem Mönch, der uns freundlich willkommen hiess. In Delphi angekommen, genossen wir ein Essen in der Taverne Dion und verbrachten dann die Nacht im Hotel Acropole.

Der erste Tag unserer Studienreise war somit ein aufregender Start, der uns einen ersten Einblick in die Schätze Griechenlands verschafft hat. Die Vorfreude auf die kommenden Tage war gross!

Freitag, 22. September

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Delphi (Theater, Apollon-Tempel)

Unser zweiter Tag begann um 8 Uhr mit dem Frühstück in unserem Hotel. Um etwa 9 Uhr befanden wir uns in Delphi. Der Weg bis hoch zum Stadion war einer der anstrengendsten Wege, die wir auf der Reise gemacht haben. Es hat sich aber sehr gelohnt. Der wunderschöne Ausblick auf das Parnass-Gebirge, der Apollon-Tempel, das Schatzhaus der Athener und das Theater – dies alles war ein verheissungsvoller Start unserer Studienreise. Nach Delphi fuhren wir weiter nach Galaxidi am Meer und haben dort zu Mittag gegessen. Die Reise ging weiter nach Olympia, am Abend in Olympia liessen wir den Tag ausklingen und erkundigten die Stadt.

Samstag, 23. September

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Olympia (Zeus-Tempel)

Heute wachten wir unter einem klaren Himmel und einer strahlenden Sonne in Olympia auf. Den Morgen verbrachten wir auf der Ausgrabungsstätte. Wir stellten uns fantasievoll die Statue des Zeus vor, eines der sieben Weltwunder der Antike und hinterfragten die Theorie der Werkstatt des Phidias. Im Stadion führten wir ein Wettrennen durch, gaben alles und ernannten unsere Ὀλυμπιονίκης (Olympiasiegerin). Anschliessend besuchten wir das Museum, wo unter anderem die berühmte Hermes-Statue des Praxiteles war.

Nach dem Mittagessen bestellte Herr Knaus einen griechischen Kaffee und plötzlich machte sich Eces ganze Familie per Telefon daran, den Kaffeesatz zu lesen. Was herauskam, war unglaublich zutreffend und versetzte uns alle in eine mystische Stimmung.

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Hermes des Praxiteles

Darauf besuchten wir das zweite Museum in Olympia, das uns sehr umfassend über die Geschichte der Olympischen Spiele informierte. Unseren Tagesplan hatten wir somit beendet und gewannen noch ein paar Stunden Freizeit. Wir besuchten mit freiem Eintritt das Archimedes-Museum, wo es um Naturwissenschaften in der Antike ging, und ruhten uns im Zimmer aus, erschöpft von der Hitze. Da Olympia sehr klein war und aus Mangel an Kreativität, assen wir zum Abend im gleichen Restaurant wie beim Mittagessen (sehr fein übrigens), wobei uns dieses Mal eine sehr laute, theatralische Musik und eine ziemlich lange, wahrscheinlich politische Rede begleitete. Nach einem kleinen Spaziergang suchten wir schliesslich alle glücklich unsere Zimmer auf.

Sonntag, 24. September

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Bassai (Apollon-Tempel)

Am vierten Tag unserer Studienreise verliessen wir Olympia frühmorgens und machten uns auf den Weg zu unserer nächsten Zwischenstation, Nafplion. Unterwegs hielten wir nach kurvenreicher Fahrt, welche vielen von uns nicht so gut bekam, in Bassai und besichtigten den berühmten Apollon-Tempel. Dieser war, zum Schutz vor der Witterung, in ein ziemlich gewöhnungsbedürftiges Zelt eingepackt. Drinnen aber zeigte sich der Tempel sehr gut erhalten. Ein dorischer Ringsäulentempel (6 x 15 Säulen), der im Innern der Cella besondere Mauernzungen aufwies, die mit einer halbrunden ionischen Säule endeten. Und zu unser aller Überraschung hörten wir, dass im hintersten Teil der Cella eine einzelne korinthische Säule gestanden hat. Architektonisch insgesamt ein echtes Unikum, aber absolut sehenswert.

Nach einem kurzen Zwischenhalt in Tripoli kamen wir am späten Nachmittag in Nafplion an und freuten uns über kulinarische Abwechslung – nach eher fleischlastiger rustikaler Küche endlich fangfrischer Fisch.

Montag, 25. September

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Das Theater in Epidauros

ach dem Frühstück haben wir uns auf den Weg nach Tiryns begeben. Dort konnten wir die Ruinen der einst prachtvollen Burg aus mykenischer Zeit besichtigen und waren insbesondere fasziniert von den Überresten des Badezimmers und der eindrücklichen Zyklopenmauer. Wir konnten ebenfalls das Megaron mit seinem Vorhof und den Schwellen ausmachen. Anschliessend sind wir nach Epidauros gefahren. Dort angekommen, hat uns der Asklepios-Kult und das Theater mit seiner kristallklaren Akustik fasziniert – man kann sogar eine Münze fallen hören, während man in der obersten Reihe sitzt! Am Abend haben wir am Hafen in einem schönen Restaurant gegessen und Ece, die ihren 18. Geburtstag feierte, wurde mit einem Geburtstagskuchen überrascht.

Dienstag, 26. September

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Nemea (Zeus-Tempel)

Tag sechs war vollgepackt mit interessanten Ausgrabungen und Besichtigungen. Früh am Morgen haben wir uns auf den Weg nach Argos gemacht – eine kurze, zehnminütige Fahrt. Dort haben wir uns die Überreste der Stadt angeschaut und waren erstaunt, dass Argos bereits vor der attischen Demokratie demokratische Züge im politischen System aufwies. Während der Besichtigung des Theaters in Argos stiessen wir auf eine deutsche Filmcrew, die einen Film drehte, in dem die Machtverhältnisse bei antiken Theaterfiguren – insbesondere Frauen – im Fokus stand. Auf dem Weg nach Mykene machten wir einen kurzen Stopp beim Heraion von Argos und haben eine atemberaubende Aussicht auf die Argolis genossen. Den Hera-Tempel konnten wir mit den Geschichten aus der griechischen Mythologie, dem Pakt vor dem trojanischen Krieg sowie den zwei Brüdern Kleobis und Biton verbinden.

Nach einer weiteren kurzen Fahrt erreichten wir um die Mittagszeit Mykene. Die Schachtrund- und Kuppelgräber, das Megaron und das Löwentor haben uns sehr fasziniert, insbesondere die schweren Monolithblöcke, die über Jahrtausende nicht bewegt wurden und ganze 20 Tonnen wiegen. Nach einer Besichtigung des Museums haben wir ein Mittagessen im Restaurant “Homer ”genossen und sind anschliessen nach Nemea gefahren. Dort haben wir uns die amerikanischen Ausgrabungen des Zeus-Tempels angeschaut und waren beeindruckt von der Höhe und Grösse der Säulen. Nach einem kurzen Stopp im Museum haben wir uns das Stadion angeschaut, mussten anschliessend allerdings zügig zurück, da eine Unwettergefahrmeldung eintraf. Gegen Nachmittag kehrten wir dann zurück nach Nafplion.

Mittwoch, 27. September

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Der Kanal von Korinth

ach einer Woche in Griechenland haben wir Nafplion verlassen und uns wieder auf den Weg nach Athen gemacht. Am frühen Mittag legten wir einen Zwischenhalt in Korinth ein, bei dem wir unter anderem den Apollon-Tempel mit seinen monolithischen Säulen, die Startrinne des Stadions und die Überreste einer antiken Toilettenanlage bewundern konnten. Kurz darauf konnten wir noch einen Blick auf den beeindruckenden Kanal von Korinth werfen. Am Nachmittag kamen wir in Athen an. Nachdem wir unser Gepäck im Hotel verstaut hatten, begaben wir uns zum Archäologischen Nationalmuseum und verbrachten einige Stunden damit, die vielfältigen Schätze darin zu betrachten. Einige Highlights waren die Totenmaske des Agamemnon, der Mechanismus von Antikythera, der Reiter vom Kap Artemision, die Linear B-Täfelchen, die mykenische Krieger-Vase, der Nestor-Becher, die Boxer-Fresken und die Replika der verlorenen Athena Parthenos. Den Abend haben wir mit einem Abendessen mit Blick auf die Akropolis abgerundet.

Donnerstag, 28. September

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Blick über die Agora auf die Akropolis

Als wir am ersten Tag in Athen früh aufwachten, hatten wir einen erlebnisreichen und wichtigen Teil unserer Reise vor uns. Zuerst begaben wir uns auf die Agora, den Mittelpunkt der griechischen Polis. Sich an dem Ort zu bewegen, wo auch einmal Sokrates seine Gespräche führte, war besonders eindrücklich. Eine moderne Statue des Sokrates und des Konfuzius überraschte uns ausserdem und öffnete die Klammer für einige Bemerkungen über mögliche Zusammenhänge der Griechischen und Chinesischen Philosophie.

Den besterhaltenen Tempel konnten wir auch bewundern, das Hephaisteion. In der einmaligen Stoa des Attalos hatten wir dann einen sehr interessanten Museumsbesuch und waren erstaunt ob der Menge der Ostrakismen, die den Namen des Themistokles trugen. Gerade hatten wir von seiner Wichtigkeit wie auch der des Kleisthenes und des Solon für die athenische Demokratie erfahren.

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Der Parthenon

arauf stiegen wir zur Akropolis hoch, leider begleitet von einer grossen Menschenmenge und einer langen Wartezeit. Natürlich hat es sich absolut gelohnt, es war ein unverzichtbarer Besuch. Begleitet von der atemberaubenden Schönheit der Aussicht und der Bauten mit ihrer Geschichte, hörten wir dem Referat von Hanna zu und schossen zahlreiche Fotos.

Unter der Akropolis fanden wir uns anschliessend beim Dionysos-Theater wieder, wo einst der Kult des Gottes in grossem Ausmass gefeiert wurde.

Darauf erreichten wir das neue Akropolis-Museum, das vom Schweizer Architekten Bernard Tschumi erbaut wurde. Mit versteckten Nachrichten waren die Funde klug ausgestellt (z. B. mit Hinweisen auf die fehlende bzw. gestohlene Karyatide, die sich in London befindet).

Schliesslich konnten wir den Rest des Tages frei geniessen und assen gemeinsam typische, einfache griechische Küche im Restaurant, empfohlen vom legendären Pantelis, unserem Buschauffeur.

Freitag, 29. September

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Aegina (Aphaia-Tempel)

 Vormittag besuchten wir die antike Grabstätte Kerameikos, die zu dieser Zeit glücklicherweise kaum besucht war. Danach fuhren wir mit der Metro zum Hafen von Piräus, bei welchem wir ein Schnellboot auf die Insel Aegina nahmen. Dort angekommen, kamen wir nach einer halbstündigen Wanderung zum Aphaia-Tempel, hoch oben auf einem Hügel. Er ist von besonderer Wichtigkeit, da anhand der Tempelgiebel eine genaue Datierung der Baustile Archaik und Frühklassik möglich war.

Die Aussicht war atemberaubend und ein Eis haben wir uns dort ebenfalls gegönnt. Nach einem stärkenden Mittagessen haben wir kurz im Meer gebadet, bevor wir unsere Heimreise angetreten haben. Gegen 19 Uhr haben wir zurück in Athen im Restaurant Theta zu Abend gegessen und mit einem Glas Griechischen Wein auf den Abschluss unserer Reise angestossen.

Samstag, 30. September

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Kap Sounion (Poseidon-Tempel)

ach zehn ereignisreichen Tagen war es tatsächlich so weit: Der Tag der Abreise war da. Weil unser Flug aber erst am späten Nachmittag ging, hatten wir Zeit, einen Abstecher zum Kap Sounion zu machen und den spektakulär gelegenen Poseidon-Tempel anzuschauen. Ein letztes Mal der Blick aufs Meer, ein letztes Mal das Studium der Tempelarchitektur, ein letztes Mal der Besuch im Museumsshop.

Nach einem ruhigen Flug landeten wir am späten Abend in Zürich und stiegen in den Zug nach Basel. Es war eine unvergessliche Studienreise, auf der wirklich alles gepasst hat.

Wir Schülerinnen möchten uns bei der Albert Weitnauer-Stiftung, durch deren grosszügige finanzielle Unterstützung unsere Studienreise erst ermöglicht wurde, sehr herzlich bedanken.

Basel, im September 2023

Die Griechisch-Klasse 3CE

Gymnasium am Münsterplatz