Gerichtspsychologie

Vorstellung eines Berufes: Gerichtspsychologin

Vorstellung des Berufes: Die Gerichtspsychologin der Forensisch-Psychiatrischen Klinik in der GM-Aula

Anna Raymann, Nicole Rohrer und Tobias Wichers berichten:

Im Rahmen unseres Themas Berufsfeldorientierung durften wir am 12. Januar 2011 die beiden Psychologinnen der Jugendforensischen Ambulanz der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (UPK), Frau Célia Danielsson und Linda Duris, in der Aula willkommen heissen. Wir finden den Beruf der forensischen Psychologin sehr interessant und freuten uns schon auf den Besuch. Vor den Schülerinnen und Schülern der 3. Klassen des Schwerpunktfaches PPP gab Frau Danielsson, diplomierte Psychologin, die momentan die erforderliche forensische Zusatzausbildung absolviert, einen kurzen Einblick in ihren vielseitigen und anspruchsvollen Berufsalltag der Jugendforensik und stellte sich den Fragen aller Anwesenden. In den zwei Stunden vermittelte sie uns mit Hilfe einer Powerpoint-Präsentation und Ausschnitten aus dem Film „Faustrecht“ die Aufgabengebiete, die Anforderungen sowie die Sonnen- und Schattenseiten ihres Berufes. Nach einem interessanten Frageaustausch konnten wir mit vielen verschiedenen Eindrücken die Aula verlassen. Von Anfang an fand Frau Célia Danielsson den richtigen Ton und konnte uns die Vielseitigkeit des Berufes deutlich machen. Dadurch, dass wir jederzeit Fragen einbringen konnten, erfuhren wir alles Wissenswerte und so war auch die Atmosphäre entspannt, aber keinesfalls gelangweilt. Im ersten Teil der Veranstaltung gab sie viele Informationen zum Beruf des Gerichtspsychologen/-psychiaters. Sie sagte, welche Ausbildung man braucht, nämlich entweder ein Psychologiestudium und eine anschliessende Ausbildung oder ein Medizinstudium und ebenfalls eine etwas verkürzte Zusatzausbildung. Ausserdem gab sie einen Einblick in ihre Arbeit mit jugendlichen Straftätern. Dabei konzentrierte sie sich vor allem auf die therapeutischen Möglichkeiten mit den vor allem männlichen jungen Tätern. Auch ging es um die Frage, welches Recht gelten soll - das mildere Jugendrecht oder das härtere Erwachsenenrecht. Nach diesem ersten ziemlich theoretischen Teil stellten die Schülerinnen und Schüler viele Fragen zu ihrer Arbeit, wie z.B. ob sie schon einmal von den Jugendlichen angegriffen worden sei oder was für Straftaten die Jugendlichen begangen hätten, welche zu ihr kämen. Allerdings lenkten unsere Einwürfe teilweise vom Thema ab, sodass wir uns, unserer Meinung nach, zu sehr mit der Gefahr eines körperlich-gewalttätigen Angriffs von Seiten eines der Klienten auf Frau Célia Danielsson beschäftigten, als dass wirklich das Risiko dazu besteht. Ein anderer Aspekt, der sehr breit erläutert wurde, waren die Therapiemöglichkeiten. Es wäre doch auch informativ gewesen, zu erfahren, wie es sich mit der Schuldzurechnungsfähigkeit verhält. Das ist allerdings unser einziger Kritikpunkt, denn der Vortrag war mit den vielen interessanten Fakten sowohl über den Beruf als auch das Studium höchst abwechslungsreich. Nach einer kurzen Pause zeigte Frau Danielsson Filmausschnitte aus dem Film „Faustrecht“, der von zwei jugendlichen Straftätern aus der Schweiz handelt. Sie analysierte die beiden unterschiedlichen Fälle auf ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede hin und stellte sich wiederum den vielen Fragen. Nach eineinhalb Stunden war der Anlass vorbei und die Psychologinnen wurden mit Applaus verabschiedet. Wir denken, solche Berufspräsentationen sind gerade im PP-Unterricht sehr aufschlussreich und zeigen, wie viele Wege uns in diesem Fachgebiet offen stehen.

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