Velo KulTour 2009
GM-Velo KulTour 2009 im Tessin
Montag
Unsere diesjährige Velo KulTour begann um 7:45 Uhr am Bahnhof SBB. Aufgrund eines plötzlichen Wintereinbruchs in den Bergen sahen sich unsere Leiter gezwungen, die geplante Tour kurzerhand komplett umzugestalten. Anstatt die nun verschneite Region Furka / Grimsel nahmen wir zum Aufwärmen den Gotthard in Angriff mit dem Ziel, die Alpen in Richtung Süden zu überqueren. Die Hoffnungen auf eine pannenfreie Tour hielten dabei immerhin 200 Meter, bis der erste Collé-Pneu von einer hinterhältigen Scherbe aufgeschlitzt wurde. Später auf dem Pass (2101m) wurden wir von eisigem Wind und leichtem Schneefall erwartet und wärmten uns mit einer heissen Ovo auf. Bei vier Grad und böigem Wind düsten wir mit Spitzengeschwindigkeiten von 74 Km/h die Südrampe hinunter ins warme Tessin. Auf dem letzten Stück vor Airolo wurden wir von den Pflastersteinen der berüchtigten Tremola derart durchgeschüttelt, dass bei der nächsten Pause alle kontrollieren mussten, ob der Lenker noch am Velo und die Hände noch an den Armen waren. (Nur die Collé-Fraktion wurde nicht geschüttelt. Sie gingen zu Fuss, weil es ihnen sonst die Pneus von den Felgen geschüttelt hätte.) Von der Schüttelkur erholt, ging es dann in rasendem Tempo die Leventina runter nach Biasca, Bellenz und schliesslich Locarno. Dabei wurde die erstaunliche Erfahrung gemacht, dass man bei voller Fahrt nicht an den Pneu greifen sollte um ein Blättchen zu entfernen... In Menusio endlich angekommen, konnten wir in einem wunderschönen Hotel am See unsere Zimmer beziehen und später schmeckte die Pizza zum Nachtessen nach mehr als einer Stunde Wartezeit exzellent! Auf dem Nachhauseweg entdeckten wir auf dem Spielplatz die Kindheit wieder und tobten uns auf dem Trampolin aus.
Dienstag
Gut ausgeschlafen stärkten wir uns mit einem Zmorge mit Sicht auf den Lago Maggiore, bevor unsere Tagestour ins Maggia Tal beginnen konnte. In Cevio gab es Mittagsrast und zum Dessert entweder eine Tour weiter ins wunderschöne Val Bavona (938m) oder nach Bosco Gurin (1503m). Die verwegenen Radler, die den steilen Weg nach Bosco Gurin erklommen, mussten in nur 12km 1100 Höhenmeter bewältigen und fielen mehrmals fast rückwärts aus dem Sattel! Auf der rasanten Abfahrt gab es dann wieder Probleme mit den Collé-Pneus: der Leim wurde von der Hitze des Bremsens weich und die Pneus hielten wieder nicht. Aber schliesslich ist eine Abfahrt eben auch zu Fuss ein Erlebnis. Die „Bavona-Gruppe“ konzentrierte sich mehr aufs Geniessen der typischen Tessiner Steinhausdörfchen am Weg und aufs Fotografieren. Am Abend gab es nach den feinen Spaghetti unter der Rebenlaube des Hotels auf der mediterranen Piazza von Locarno noch feine Gelati.
Mittwoch
Obwohl wir die zwei vorangegangenen Tage in den Beinen spürten, machten wir uns auf ins Val Verzasca. Hinter dem Stausee ging es gemächlich weiter bis Lavertezzo und zur Postkartenbrücke „Ponte die Salti“. Wer wollte, fuhr noch weiter das Tal hinauf und einige erreichten noch Sonogno (918m) ganz zuhinterst. Leider ohne Bad im See trafen wir uns alle am Bahnhof von Locarno wieder und stiegen in den Zug zurück nach Basel.
Müde aber zufrieden kamen wir zurück von einer weiteren erfolgreichen Velo KulTour!