Sie sind hier: Startseite / Informationen / Fächer / Deutsch / Lernformen und Beispiele aus dem Unterricht / Woyzeck - fiktiver Zeitungsbericht

Artikelaktionen

Woyzeck - fiktiver Zeitungsbericht

Fiktive Zeitungsberichte über die Hinrichtung Woyzecks

Woyzeck - Fiktive Zeitungsberichte

Wie verlief die Hinrichtung der historischen Figur Woyzeck? Die Schülerinnen und Schüler der 4A 2011-2012 lasen diverse Quellen zum Prozess und zur Hinrichtung des wegen Mordes angeklagten Soldaten Johann Christian Woyzeck (1827). Darauf verfassten die Schülerinnen und Schüler Zeitungsberichte über das Grossereignis, das Georg Büchner zu seinem berühtem Drama Woyzeck (1879) inspirierte. Das Drama blieb ein Framgent, da Büchner vor der Fertigstellung verstarb.

Zwei Beispiele:

Hinrichtung des Mörders Johann Christian Woyzeck

Am gestrigen Tage fand die Hinrichtung des Verurteilten Johann Woyzeck (44) unter viel Beachtung auf dem Leipziger Marktplatz statt.

Der Marktplatz war rappelvoll, als gestern kurz nach 11 Uhr die Hinrichtung von Johann Woyzeck bei schönstem Wetter erfolgte.
Wenige Tage zuvor hatte der Magistrat der Stadt einige Anordnungen veröffentlicht. Er bat die Bevölkerung darum sich ruhig zu verhalten und wenn möglich ganz zu Hause zu bleiben. Unruhe, Krawall und ungestümes Drängeln würden bestraft werden. Der Magistrat wird jedoch nicht wirklich erwartet haben, dass die Hinrichtung keine verlockende Attraktion sein würde, so waren die Schulen gestern geschlossen und es galt ein Verbot für Gerüste und Erhöhungen (zur besseren Sicht) aller Art. Zusätzlich liess man die inneren Stadttore für den Verkehr schliessen.


Nun zur Vorgeschichte des Johann Christian Woyzeck. Der Verurteilte wurde in Leipzig geboren und war Sohn eines einfachen Hutmachers.  Nach mehreren Versuchen, gab er es auf eine Handwerkerlehre zu beenden und liess sich unter anderem von holländischen und mecklenburgischen Truppen anwerben.
1818 beendete er seine Soldatenkarriere und kehrte nach Leipzig zurück.
Dort lernte er Johanna Christiane Woost kennen, die schon bald seine Geliebte wurde. Doch nach mehreren Misshandlungen von Frau Woost sowie einigen Diebstählen, wurde Woyzeck zu 8 Tagen Arrest verurteilt.
Danach sank er sozial ab, wurde obdachlos und wurde nicht mehr als Hilfsarbeiter eingestellt und lebte vom Betteln. Noch im selben Jahr erstach er seine Geliebte. Woyzeck wurde verhaftet und zum Tode verurteilt, der Entscheid wurde mehrere Male angefochten - unter anderem mit dem Argument Woyzeck sei geistesgestört. Der Prozess zog sich deshalb mehrere Jahre hin.


Die Hinrichtung verlief ohne weitere Zwischenfälle trotz der grossen Menschenmassen.
Das Halsgericht wurde im Rathaus abgehalten um halb 11 war es beendet.
Der Verurteilte verliess umgeben von Ratsdienern das Rathaus und stieg dann alleine auf das Schafott. Er sprach sein letztes Gebet und nahm sein Halstuch ab. Woyzeck setzte sich auf den bereitgestellten Stuhl und der Scharfrichter trennte ihm den Kopf mit einem Schwert ab. Der Leichnam wird nun in der Universitätsanatomie zu Forschungszwecken verwendet.
 

Urteil vollstreckt – Todesstrafe für Mord an Johanna Woost

Der frühere Gelegenheitssöldner und preussische Soldat, Johann Christian Woyzeck, wurde heute um 11:00 Ortszeit auf dem Leipziger Marktplatz hingerichtet. Der Kriminalrichter der Stadt Leipzig hatte den 44-Jährigen zuvor wegen Mordes aus niederen Beweggründen zum Tode durch das Schwert verurteilt.

Der Sohn eines städtischen Perückenmachers war zwar bis zum Schluss nicht geständig gewesen, seine Geliebte Johanna Christiane Woost am 2. Juni 1821 erstochen zu haben, doch reichte dem Gericht die Beweislast - bestehend aus Tatwaffe und Zeugen - aus, um die Höchststrafe zu verhängen.
Woyzecks Anwalt hatte zuvor auf eine Affekthandlung plädiert, da der Angeklagte zum Tatzeitpunkt bereits psychisch labil und durch die Untreue seiner Lebensgefährtin negativ beeinflusst worden war.


Die Staatsanwaltschaft hatte das Höchstmass gefordert. Die Richter werteten das Verweigern des Geständnisses und den vorsätzlichen Kauf des Messers als erschwerende Umstände. Die Verantwortung sei einzig und allein bei dem Soldaten zu suchen, sagte der vorsitzende Richter.
Das Urteil war unmittelbar nach Verkündung rechtskräftig.


Es ist einer der bislang aufsehenerregendsten Mordfälle in Sachsen. Zur Exekution des Verurteilten kamen wie erwartet hunderte Menschen auf den Leipziger Marktplatz.
Die Hinrichtung selbst ging schnell und schmerzlos von statten, der Kopf wurde mit einem einzigen, sauberen Hieb vom Rumpf getrennt und der Leichnam wurde umgehend zwecks weiterer Untersuchung in die Anatomische Fakultät gebracht.
Im Zuge dieses Grossereignisses fiel in Leipzig und Umland die Schule aus und die meisten Geschäfte hatten erst ab Mittag wieder geöffnet.
 

 

Navigation