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Physik

Kontakt zum Fachpräsidium Physik

Herr Mads Macholm:

Physik erforscht mit experimentellen und theoretischen Methoden die messend erfassbaren und mathematisch beschreibbaren Erscheinungen und Vorgänge in der Natur. Der gymnasiale Physikunterricht macht diese Art der Auseinandersetzung des menschlichen Denkens mit der Natur sichtbar. Er fördert zusammen mit den anderen Naturwissenschaften das Verständnis für die Natur, den Respekt vor ihr und weckt die Freude an ihr.

Die Schülerinnen und Schüler lernen grundlegende physikalische Gebiete und Phänomene in angemessener Breite kennen und werden befähigt, Zustände und Prozesse in Natur und Technik zu beschreiben. Das Experiment ist für sie in diesem Zusammenhang von entscheidender Bedeutung. Sie sollen Gelegenheit erhalten, auch eigene Erfahrungen zu sammeln. Sie erkennen physikalische Zusammenhänge auch im Alltag und sind sich der wechselseitigen Beziehungen von naturwissenschaftlich-technischer Entwicklung, Gesellschaft und Umwelt bewusst.

Der Physikunterricht vermittelt exemplarisch Einblick in frühere und moderne Denkmethoden und deren Grenzen sowie in die Systematik des physikalischen Weltbildes. Er zeigt, dass Physik nur einen Teil der Wirklichkeit beschreiben kann und einer Einbettung in die anderen dem Menschen zugänglichen Betrachtungsweisen bedarf, weist aber gleichzeitig physikalisches Denken als wesentlichen Bestandteil unserer Kultur aus.

Der Physikunterricht zeigt, dass sich physikalisches Verstehen dauernd entwickelt und wandelt. Er hilft mit beim Aufbau eines vielseitigen Weltbildes. Durch Einsicht in die Möglichkeiten und Grenzen, aber auch den Sinn des Machbaren können Wissenschaftsgläubigkeit oder Wissenschaftsfeindlichkeit verringert werden.

Der Physikunterricht zeigt auf, dass erst die Entwicklung von geeigneten quantifizierbaren Begriffen ein vertieftes Verständnis der beobachteten Vorgänge ermöglicht und dass die Mathematik die dazu geeignete Sprache darstellt.

Folgende Grundfertigkeiten und -Fähigkeiten sollen den Schülerinnen und Schülern vermittelt werden:

  • Naturabläufe und technische Vorgänge beobachten, in eigene Worte fassen, die physikalischen Zusammenhänge zunächst sprachlich, dann auch mathematisch beschreiben
  • Unterscheiden können zwischen Fakten und Hypothesen, zwischen Beobachtung und Interpretation, zwischen Voraussetzung und Folgerung, zwischen den Begriffen und den mit ihnen formulierbaren Gesetzmässigkeiten; Widersprüche und Lücken, Zusammenhänge und Entsprechungen erkennen, Bekanntes im Neuen wiederentdecken
  • Einen physikalischen Sachverhalt oder Prozess erfassen, formulieren, analysieren, auf die wesentlichen Grössen reduzieren
  • Modelle gewinnen und auf konkrete Situationen anwenden, dabei ihre Aussagefähigkeit bedenken und ihre Grenzen einschätzen
  • Einfache Experimente planen, aufbauen, durchführen, auswerten und interpretieren

Die Schülerinnen und Schüler sollen sich folgende Grundkenntnisse aneignen:

  • Physikalische Grunderscheinungen und wichtige Anwendungen mit den dazu nötigen Begriffen beschreiben können, ihre Zusammenhänge verstehen sowie deren Gesetzmässigkeiten kennen
  • Physikalische Arbeitsmethoden kennen (Beobachtung, Beschreibung, Experiment, Simulation, Hypothese, Modell, Gesetz, Theorie)
  • Einfache technische Umsetzungen verstehen
  • An mindestens einem Beispiel erfahren, dass physikalische Erkenntnisse Grenzen haben und dass die Physik nur einen Aspekt der Wirklichkeit beschreiben kann
  • Beispiele kennen, die zeigen, dass sich Physik wandelt, und wie sie vergangene und gegenwärtige Weltbilder mitgeprägt hat