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Freiwahlfach Politik: Drogenpolitik unter die Lupe genommen

Im Freiwahlfach Politik setzen wir uns wöchentlich mit einer Reihe ganz unterschiedlicher Themen internationaler wie lokaler Politik auseinander. In den vergangenen Wochen haben wir uns ausführlich mit der Drogenpolitik beschäftigt und uns zunächst die Drogenpolitik auf internationaler Ebene angeschaut und wie diese sich von Land zu Land stark unterscheidet, wobei insbesondere die Niederlande und Uruguay herausstechen.

Danach richteten wir unseren Fokus auf die Schweiz, durchleuchteten die Geschichte der Drogenpolitik in der Eidgenossenschaft und stellten fest, dass auch wir immer wieder Krisenmomente zu bewältigen hatten. Die offenen Drogenszenen am Platzspitz und Letten in Zürich haben dazu geführt, dass die einstmals repressive Drogenpolitik liberalere Züge erhielt. Die Einführung des Vier-Säulen-Prinzips oder die Schaffung von Kontakt- und Anlaufstellen sind deutliche Beispiele dieses Wandels. Nicht die Drogen, sondern der Mensch sollte nun im Vordergrund stehen.

Um ein besseres Bild des Drogenkonsums im Alltag zu erlangen, besuchten wir die Heroinabgabestelle Janus in Basel. Wir lernten, dass der Drogenkonsum bei den meisten Menschen nicht auffällig ist. Den meisten Abhängigen merkt man den Konsum nicht an, sie leben ihren Alltag wie alle anderen auch. Zudem erklärten uns die Expertinnen und Experten, dass der starke Konsum oftmals mit psychischen Krankheiten zusammen hängt und dass letztere den starken Drogenkonsum auslösen und nicht umgekehrt.

Im Nachgang unseres Besuchs bei Janus kam eine Mitarbeiterin vom „Drug-Checking Basel“ ans GM, um sich mit uns zu unterhalten. Ihre Aufgabe besteht darin, die Drogen zu analysieren, die die Leute in das Zentrum bringen, um zu überprüfen, ob sich unerwünschte Stoffe darin befinden und ob sie einen zu hohen Substanzgehalt haben. Es war interessant zu erfahren, welche Drogen die meisten Nebenwirkungen auslösen und welche derzeit in Basel im Umlauf sind. Als Klasse durften wir ihr all unsere Fragen bezüglich Drogenkonsums stellen und die Expertin konnte sie mit ihrem breiten Wissen einfach beantworten.

Wir haben unglaublich viel dazu gelernt und diese Erfahrung sehr geschätzt. Zuletzt schauten wir uns genauer an, welche Auswirkungen die Legalisierung von Cannabis in der Schweiz hätte.

Diese sehr vielseitige Lernveranstaltung ermöglichte es uns, den Drogenkonsum in einem anderen Licht zu betrachten. Wir erlangten einen tieferen Einblick in die Drogenpolitik, ihre Vergangenheit, ihren Wandel sowie Perspektiven für zukünftige Regelungen.

Bericht von Anna-Maria Stoffel, 4B
im Januar 2022