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1715: J. Bernoulli über die Lehrer

Aus dem Bericht des Rektors Johann Bernoulli I an den grossen Rat:

Den Lehrern fehlt es meist an Capazität, Kenntnissen, Treue und Eifer:
Einigen hat das hohe Alter Kräfte und Lebendigkeit genommen; an Anderen ist wenig Ernst zu verspüren und ihr Privatnutzen ist ihnen mehr angelegen, als der Schule Wohlfahrt; der kommt zu spät zur Schule, der liest während der Stunde, schreibt, copiert Musikstücke, hört kaum die Knaben ab, geschweige, dass er sie examiniere (Anmerkung unten).

Einige zeigen sich gegen ihre Schüler unfreundlich und moros, nicht anders als mit Schnauben, Pochen, Balgen, mit Schlägen, Zupfen, Rupfen fahren sie die Schüler an und plagen sie; es kam vor, dass sie ihnen Löcher in den Kopf schlugen, das Fleisch der Beeren an den Fingern solchermassen zerquetschten, dass das Blut zwischen den Nägeln herausspritzte, oder ihnen Büschel Haare ausrissen, oder sie sogar mit Füssen traten...'

Anmerkung: Die Schüler sollten wöchentlich durch den Lehrer (mündlich?) geprüft werden, einmal im Monat sogar durch den Rektor!