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Studienreise 3G Schwerpunktfach PPP Wien

Montag

Am ersten Tag unserer Studienreise machten wir eine Stadttour durch Wien, damit wir uns auch für die restliche Woche ein bisschen besser auszukennen. Morgens gab es um 8 Uhr Frühstück und um 9:30 Uhr hat sich die Klasse im Eingangsbereich getroffen. Von dort aus liefen wir gemeinsam zum Sigmund Freud-Museum. Im Museum konnte jeder individuell die alten Zimmer Sigmund Freuds besichtigen und die Plakate durchlesen. Nach einiger Zeit liefen wir weiter Richtung Stadt. Auf dem Weg sahen wir uns die Holocaust-Gedenkstätte an. In der Stadtmitte angekommen, trennte sich die Klasse zum Mittagessen. Nach dem Essen trafen wir uns am Stephansdom und gingen weiter in das Haus Wittgenstein, welches wir sogar kurz besichtigen durften. Anschliessend liefen wir zum Hundertwasserhaus, wo wir eine kleine Pause machten. Zum Schluss gingen wir zurück in die Stadt, um im Kaffeehaus den Nachmittag ausklingen zu lassen. Da dieses jedoch keinen Platz mehr hatte, liefen wir weiter und gingen stattdessen in das Café Landtmann. Am Abend gingen wir gemeinsam in das italienische Restaurant Da Capo essen und anschliessend zurück ins Hotel.

Dienstag

Nachdem wir am Montag alle einen groben ersten Eindruck der Stadt bekommen hatten, war es nun an der Zeit, noch tiefer in die Stadt einzudringen. Sowohl geografisch als auch historisch. Unser erstes Ziel war der Narrenturm. In diesem wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt und bekamen eine Führung durch die Ausstellung, welche sich um das Thema Tod, Krankheiten und die Anatomie vergangener Zeiten drehte. Speziell war das 18. Jahrhundert im Fokus, da der Turm 1784 fertiggestellt wurde. In ihm wurden geistig beeinträchtigte und kranke Menschen beherbergt. Die Bedingungen waren nicht sonderlich gut. Die Zellen waren eng und die Behandlung war im besten Fall nur milde hilfreich und im schlechtesten grausam. Um ein Beispiel zu nennen: Es war im Narrenturm extrem kalt. Bei schweren Fällen, die sich in Aggression äusserten, wurden keine Schritte unternommen, um das Fortschreiten der Kälte zu unterbinden. Somit hoffte man bei diesen schweren Fällen durch das physikalische Herunterkühlen, dass sie auch psychisch „herunterfahren“. Dies war jedoch dem aktuellen Wissensstand geschuldet und wurde nicht als grausam wahrgenommen. Es war Fortschritt zur Behandlung von Patienten solcher Art, denn in vielen anderen Ländern wurden diese zur Belustigung der Massen zur Schau gestellt. Im Narrenturm wurden diese jedoch vor dem öffentlichen Auge geschützt, sodass sie wenigstens ihre Menschenwürde bewahren konnten. Auf unserer Führung wurde uns dies und noch vieles mehr erklärt. Wir besahen uns noch einige wissenschaftliche Geräte, am beeindruckendsten war wohl die Eiserne Lunge, welche bei schweren Krankheitsverläufen im Lungenbereich zum Einsatz kommt. Der grösste Teil der Ausstellung bestand jedoch aus menschlichen Skeletten, Abbildungen, und Wachsabdrücken, an denen man verschiedenste Krankheitsverläufe sehen konnte. Manche dieser Exponate waren nicht besonders anschaulich, jedoch waren sie von grossem medizinischem Nutzen. Sie waren nämlich extrem detailliert und konnten vielen Ärzten als Beispielfall nutzen. Am beeindruckendsten waren die menschlichen Skelette, welche alle echt waren. Im Anschluss gingen wir auf den Naschmarkt, auf dem sich jeder sein eigenes Mittagessen kaufen konnte. Danach ging es grad weiter mit einer Stadttour der eher spezielleren Art. Wir nahmen nämlich an einer der Shadestouren teil. Im Rahmen dieser Touren wird den Teilnehmenden mehr über Themen wie Armut, Drogensucht, Obdachlosigkeit und mehr mit Kontext Wien erzählt. Auf der Tour über Drogensucht führte uns Vlad, selbst ein ehemaliges Opfer von Drogensucht, was den Vortrag sehr viel persönlicher machte. Er berichtete nicht nur über das Thema Drogen, sondern auch über die Einrichtung zur Hilfe für Drogensüchtige. Ebenfalls wurde über das nationale Problem mit Drogensucht gesprochen. Alles in diesem Text zusammenfassen zu wollen wäre Grössenwahn, denn der Vortrag bestand aus anderthalb Stunden eng gepackte Informationen, die auch ein persönliches Gefühl auslösten, weil immer bereitwillig und ausführlich auf Fragen eingegangen wurde. Danach gingen wir wieder zurück ins Hotel und bekamen den Abend frei. Wir durften selber entscheiden, wo wir essen und womit wir uns die Zeit vertreiben wollten. Insgesamt war der Dienstag ein sehr spannender Tag und vielleicht abgesehen vom Donnerstag der informativste Tag von allen.

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Mittwoch

Am Mittwoch ging es für uns zunächst ins Mozarthaus, in welchem wir unter anderem erfuhren, dass Mozart mit seiner Cousine gerne Toilettenwitze machte. Das Haus bewohnte Mozart nur zwei Jahre, was aber seine längste Aufenthaltszeit an einem Ort in Wien gewesen sein soll. Nach einer Führung hatten wir noch selbst Zeit, um das Haus anzusehen. Danach brachen wir auf zu einer Rundfahrt auf der Donau, welche wir fast wegen des Hungers von Schüler:innen und des falschen Wegs verpassten. Die letzten Meter endeten in einem Sprint. Die Fahrt führte uns durch eine Schleuse auf den Donaukanal, welcher direkt durch die Stadt fliesst. Von dort aus wurden uns Sehenswürdigkeiten von Wien gezeigt. Am Schwedenplatz endete die Fahrt und die Klasse teilte sich auf, da es unser freier Nachmittag war. Museumsbesuche, Kutschenfahrten, Shoppingtouren und Fotos machen waren nur ein paar der Dinge, welche an diesem Nachmittag gemacht wurden. Am Abend trafen wir uns dann alle wieder vor dem Burgtheater, in welchem wir das Theaterstück “Nachtschattengewächse” anschauten. Es handelte von einer Gruppe Jugendlicher, welche sich mit den Themen Gehorsamkeit und Zukunft auseinandersetzen. Trotz anfänglich verwirrender Handlung überzeugte das Stück dann doch aufgrund der guten schauspielerischen Leistung. Nach dem Stück wurde kurzfristig die Entscheidung getroffen, als Klasse essen zu gehen, was wir dann im Café Landtmann taten, wo wir sogar unseren eigenen Raum bekamen. Da die Schnitzel für einige viel zu gross waren, wurden die Teller viel zwischen den Tischen herumgereicht. Manche blieben danach noch für ein Dessert im Café und andere machten sich schon auf den Weg zurück ins Hotel.

Donnerstag

Am Donnerstagmorgen, dem 29.09.2022, sind wir mit der U-Bahn zum Schloss Schönbrunn gefahren, bei welchem wir eine Audio-Guide Führung durch die prunkvollen Räume des Schlosses genossen. Danach hatten wir noch Zeit, uns frei im grossen Schlossgarten zu bewegen. Nach dem individuellen Mittagessen trafen wir uns beim Albertina Museum. Dort nahmen wir an einer Führung über Jean-Michel Basquiat und seine Kunst teil. Basquiat war der erste afroamerikanische Künstler, welcher sich in einer hauptsächlich weiss geprägten Kunstszene einen Namen machte und auch mit berühmten Künstlern wie Andy Warhol zusammenarbeitete. Den letzten Abend in Wien durften wir individuell selbst gestalten.

Schlusswort

Die Zeit vergeht schneller, wenn man Spass hat. Mit diesem Spruch kann man unsere Zeit in Wien gut zusammenfassen. Vier volle Tage verbrachten wir in Wien, jedoch hätten es ruhig mehr sein können. Wir haben uns nicht nur intensiv mit unserem Schwerpunktfach PPP befasst, wir konnten auch die wunderschöne Hauptstadt Österreichs besser kennenlernen. Spannende Programmpunkte schmückten unsere Tage und trotzdem blieb genug Zeit für individuelle Interessen. Es wurde viel Wiener Schnitzel gegessen und in der U-Bahn heimlich der Wiener Akzent bewundert. Wir sind uns alle einig, dass wir eine unvergessliche Woche in Wien verbracht haben und hoffen, dass die nächsten PPP-Klassen ebenfalls das Glück haben auf Studienreise zu gehen.

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