Sie sind hier: Startseite / Aktivitäten / 2022 / Interdisziplinäres Projekt Klasse 1A: SmartClimate

Artikelaktionen

Interdisziplinäres Projekt Klasse 1A: SmartClimate

Physik- und Geschichtslehrperson Mads Macholm hatte sich bei der Planung der interdisziplinären Projekttage im Herbst 2021 für das Thema Klima entschieden. Bei der Konzipierung seines Projekts für die Klasse 1A bot sich ein weiteres Mal die Zusammenarbeit mit Smart Regio Basel an. Mit einem Workshop über das Mikroklima waren die Schülerinnen und Schüler der 1A am 21. Juni 2022 mit eigenen Sensoren an verschiedenen Orten der Stadt unterwegs, um Temperaturdaten zu sammeln. Mit Smart Regio Basel-Workshop-Leiter Sandro Miescher untersuchte die Klasse, weshalb es an verschiedenen Orten der Stadt in diesen heissen Tagen zu so grossen Temperaturunterschieden kommt und konnte sich grundlegende Kenntnisse über das Thema Mikroklima, Einflussfaktoren und mögliche Massnahmen für ein optimaleres Stadtklima aneignen. Hier geht es zur Reportage und zum Bericht von Telebasel.

Klimawandel und Klimapolitik

Sonderausgaube der Journalistinnen aus der 1A

Kurz vor den Sommerferien hat die Klasse 1A zusammen mit ihren Lehrpersonen Mads Peter Macholm, Nadine Ferrari und Nadia Bloch ihre interdisziplinären Projekttage am Gymnasium am Münsterplatz zum Thema «Klimawandel und Klimapolitik durchgeführt.

Bild Legende:
Abbildung 1: Die Klasse 1A vor dem Naturhistorischen Museum in Basel

Freitag, 17. Juni 2022

Bild Legende:

Am Freitagmorgen starteten wir mit einer Einführung in verschiedene Statistiken in unsere Projektwoche, um den Klimawandel besser zu verstehen. Anschliessend teilten wir unsere Klasse in Gruppen auf, um uns eingehender mit der Klimapolitik einer bestimmten Stadt zu befassen. Wir behandelten zum Beispiel Basel, Singapur sowie die marokkanische Provinzhauptstadt Ouarzazate und präsentierten alle untersuchten Städte, ihre Klimaziele sowie ihre Klimaschutzmassnahmen vor der gesamten Klasse.

Nach einer erholsamen Mittagspause versammelten wir uns vor dem Naturhistorischen Museum, um die Sonderausstellung «Erde am Limit» zu besuchen. Wir besichtigten die Ausstellung in Gruppen, wobei es Aufgabe jeder Person war, ein Teilgebiet der Ausstellung auszusuchen, welches ihr besonders gut gefällt (siehe Beispiel Abbildung 2). In einem späteren Teil des Nachmittags informierten wir alle unsere Themen in einer Halbklasse.

Montag, 20. Juni 2022

Der Tag startete mit einer Evaluation des Museumsbesuchs. Im Grossen und Ganzen hat uns Museumsbesuch gefallen, aber vielen von uns machte das heisse Wetter zu schaffen, bei dem wir zwei Stunden im Dachgeschoss des Museums verbracht hatten. 

Als nächstes stand am Montag eine Einführung zum Amt für Umwelt und Energie Basel-Stadt (AUE BS) auf dem Programm. Herr Macholm versah uns hierzu mit anspruchsvollen Fragen, welche wir in Gruppen bearbeiteten, zum Beispiel «Wie kann der COAusstoss im Strassenverkehr verringert werden?» oder «Wer fällt die Entscheidungen, die das Amt für Umwelt und Energie schliesslich umsetzen muss?» 

Zur Beantwortung der interdisziplinären Fragestellung benutzten wir die Website des AUE BS, verschafften uns dabei einen ersten Eindruck über das AUE BS und bereiteten uns so auf den anstehenden Besuch des Leiters des Amtes für Umwelt und Energie Basel-Stadt, Herrn Matthias Nabholz, vor.

(https://neubau-aue-bs.ch/2021/11/01/3-fragen-an-mathias-nabholz-amt-fuer-umwelt-und-energie-kanton-basel-stadt-aue/)
Bild Legende:
(https://neubau-aue-bs.ch/2021/11/01/3-fragen-an-mathias-nabholz-amt-fuer-umwelt-und-energie-kanton-basel-stadt-aue/)

Herr Nabholz setzte gleich mit seiner hoch-informativen Präsentation an, bei welcher er uns die Klimathematik, den Treibhauseffekt und die Ursachen des Klimawandels näher brachte. Ausserdem sprach Herr Nabholz den ökologischen Fussabdruck an und legte anhand von Statistiken seine These dar, dass Ernährung bzw. «Food-Waste» einer der Hauptfaktoren für den hohen Fussabdruck ist. Nach der Präsentation durften wir mit den Fragen an Herrn Nabholz loslegen. Obwohl unsere Fragen sehr direkt und kritisch waren, konnte Herr Nabholz sehr gut darauf eingehen und plausible Antworten geben.

Im letzten Block vor dem Mittagessen suchten wir gemeinsam folgende Akteurinnen und Akteure der Klimapolitik aus, welche wir am Freitag bei einem simulierten Klimagipfel vertreten haben wollten.

ExxonMobil

Klimastreik/Fridays for Future

Economiesuisse

Vestas

WWF

Am Nachmittag sammelten wir Ideen für mögliche Themen unseres Klimagipfels:

Ausbau Windkraft (in der Schweiz?)

Solarzellen (stärker) subventionieren?

Autofreier Sonntag

Vegi day in öffentlichen Einrichtungen?

Flugbenzinsteuer (höhere Flugticketpreise)

9-Euro-Ticket (schweiz- oder europaweit)

CO2-Ausstoss-Limit für Grosskonzerne

Anschliessend haben wir uns gruppenweise vertieft mit unseren zugeteilten Rollen auseinandergesetzt und unsere Gruppenstrategien aufgebaut.

Dienstag, 21. Juni 2022

An diesem Morgen wurden wir von zwei Projektleitern des Non-Profit-Vereins Smart Regio Basel, Jannis und Sandro, zum Workshop „Smart Climate School“ begrüsst. Die zwei starteten mit einem Input zu den Aufgaben und Zielen von Smart Regio Basel, nämlich, die Stadt Basel mit Projekten in Zusammenarbeit mit Firmen in Sachen Klima intelligenter zu gestalten.

Um das Klima und das Wetter besser zu verstehen, erhielten wir eine allgemeine Einführung zu Wetter und Klima und vertieften uns dann die spezifischen Themen Mesoklima, Mikroklima und das Stadtklima in Basel. Dabei kam auch der „Urban Heat Island Effect“ zur Sprache, also der Umstand, dass die Temperaturen in der Stadt höher liegen als in der ruralen Zone rund um die Stadt herum. Auch innerhalb der Stadt gibt es zum Teil grosse Temperaturunterschiede. Wir erhielten in Gruppen den Auftrag, uns Klimaanpassungs-Massnahmen für die Stadt Basel zu überlegen (siehe Abbildung 4). Eine Gruppe schlug vor, den Rhein durch einige Strassen der Stadt umzuleiten oder die Stadt zu begrünen und mehr Brunnen zu bauen. Für einen anschliessenden Feldversuch erhielten wir gruppenweise zwei Sensoren (siehe Abbildung 5), mithilfe derer wir in der Stadt nach verschiedenen Stadt-Klimazonen suchen und dort die Temperatur und Luftfeuchtigkeit messen konnte. Eine Gruppe wurde dabei von einer von Telebasel-Reporterin begleitet, da an diesem Abend ein Bericht über das Basler Stadtklima ausgestrahlt werden sollte (siehe Abbildung 6). Am Nachmittag trafen wir uns wieder und besprachen gemeinsam die Resultate unserer Messungen.

Mittwoch, 22. Juni 2022

Am Mittwoch stand unser Wandertag auf dem Programm. Wir trafen uns mit Herrn Macholm und Frau Ferrari um 08.20 Uhr am Bahnhof SBB. Mit der S-Bahn in Zwingen angekommen, sah es schon sehr stark nach Regen aus, weswegen es eine Planänderung gab. Anstelle der ursprünglichen Route Zwingen – Blatten-Pass – Aesch wanderten wir von Zwingen nach Grellingen. Unterwegs bot sich uns beun Schloss Zwingen (siehe Abbildung 7) die ideale Gelegenheit, als Erinnerung ein schönes Klassenfoto zu schiessen. Der einsetzende Regen setzte und immer mehr zu, und nach ungefähr 7 Kilometern Wanderung kamen wir schliesslich komplett durchnässt in Grellingen an. Die Wartezeit bis zum Eintreffen des Zuges hatte auch eine gute Seite: Für die ganze Klasse gab es heisse Schokolade. Um 11.20 Uhr traf der Zug schliesslich in Basel ein und wir durften uns nach Hause begeben, um uns zu trocknen.

Donnerstag, 23. Juni 2022

Am darauf folgenden Tag erhielten wir Zeit, um uns intensiv auf den auf Freitag angesetzten Klimagipfel vorzubereiten (siehe Abbildung 8). Nach vier Stunden ununterbrochener Recherche und Vorbereitung sind unsere Gruppen an einem Punkt angekommen, wo sie parat sind, ihre Meinungen profund vertreten. Wir, das Journalisten-Team, sind gespannt auf die morgige Debatte: den [simulierten] Klimagipfel Basel 2022.

Freitag, 24. Juni 2022

Am Freitag fand schliesslich der während der ganzen Woche vorbereitete Klimagipfel statt. Nach einer Vorstellungsrunde erläuterten die Akteure – «Fridays for Future», der WWF, der weltgrösste Hersteller von Windkraftanlagen Vestas, der Wirtschafts-Dachverband Economiesuisse sowie der US-amerikanische Mineralölkonzern ExxonMobil – einleitend ihre Meinung zu den Massnahmen gegen den Klimawandel und erklärten, was sie konkret bereits tun, um den Klimawandel zu bremsen. Dann wurde die Diskussionsrunde über verschiedene Massnahmen eröffnet: die Verwendung von erneuerbaren Energien und die Reduktion von CO2 Emissionen. Es wurde über Windkraft, Solarenergie und über ein CO2-Ausstoss-Limit für Grosskonzerne diskutiert. Bei der Windkraft waren sich praktisch alle Akteure einig, dass dies eine gute Option für die Schweiz sei. Bei der Solarenergie gingen die Meinungen auseinander. Economiesuisse unterstützte die Solarenergie, während Vestas gegen einen Ausbau war mit der Begründung, sie sei nicht besonders gut die Schweiz geeignet. Es wurde auch über den Vegi-Day in öffentlichen Einrichtungen diskutiert. Viele Akteure enthielten sich einer Meinung mit dem Argument, dass sie nichts mit diesem Gebiet zu tun hätten. Der WWF und Fridays for Future unterstützten die Massnahme und Vestas vertrat die Position, dass sie selbst bereits nur noch vegetarisches Essen in ihren Kantinen anbiete und dass die Mitarbeitenden damit zufrieden seien. Das letzte Gebiet, für welches es einige Massnahmen zu diskutieren gab, war der Öffentliche Verkehr. Der Vorschlag eines autofreien Sonntags war sehr umstritten. ExxonMobile war der Ansicht, dass die Schweiz dafür nicht die richtige Infrastruktur habe und die Vertreter/innen des WWF meinten, dass das eine gute Massnahme für die Umwelt und vor allem für die Tiere sei. Die Massnahme mit der Flugzeugbenzinsteuer war ebenfalls sehr umstritten, dagegen fand das 9-Euro Ticket für die Schweiz bei allen Akteuren Anklang.

Im Anschluss an den Klimagipfel besuchte uns Maturand Benjamin Rytz aus der 4D (Abbildung 9) und präsentierte uns seine spannende Maturaarbeit, welche sich um die Klimakommission Basel drehte. Nach dieser Präsentation schlossen wir unsere Projektwoche «Klimawandel und Klimapolitik» mit einer kurzen Evaluation ab.

Interviews mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern des [simulierten] Klimagipfels

Während der Vorbereitung auf den Klimagipfel 2022 am Gymnasium am Münsterplatz wurden die verschiedenen Akteurinnen und Akteure zu ihrer Meinung zum Thema Klimawandel und Massnahmen gegen den Klimawandel interviewt.

Fridays for Future

Im Team von Fridays for Future, in welchem Greta Thunberg Teil ist, gibt es eine Diskussion über den Vegi Day, welcher riskiert, das Team auseinander zu reissen. Laut Greta ist der Vegi Day nicht gut genug und sollte durch einen Vegan Day ersetzt werden. Der Rest des Teams stimmt nicht zu und meint, der Vegi Day sei etwas Gutes. “How dare you?!” behauptet Greta. Das, worauf sie sich aber einigen können ist, dass der autofreie Sonntag nicht gut genug ist und dass es stattdessen ein autofreies Leben sein soll. Zum Schluss meinen die Vertreter/innen dieser Gruppe noch, dass die 9€-Karte zu teuer ist und dass der ÖV gratis sein sollte. Sie vertreten die Ansicht, dass Solarenergie gut ist und dass man die Steuern erhöhen sollte, um mehr Solarenergie finanzieren zu können. Heute Morgen sagte Greta: “Es geht nicht um den Anteil, den wir zu Tisch bringen, sondern um Solidarität.”

 WWF (World Wide Fund For Nature)

Als unsere Journalisten die Sprecher des WWF interviewen wollten, teilten diese mit, dass sie ohne ihren Anwalt nichts sagen würden. Als dieser endlich ankam, begann das Interview. Als die Gruppe nach ihrer Meinung über den Vegi Day gefragt wurde, sagte der Vorsprecher, sie hätten den Vegi Day schon eingeführt, indem sie am Freitag in ihren Mensen Fisch anstatt Fleisch servieren. Ihre Meinung zum autofreien Sonntag ist, dass mit weniger Autos auf den Strassen weniger Tiere sterben würden, was ihnen erlaubt, sich zu reproduzieren. Diesen Grund nennen sie auch für ihre Unterstützung des 9€-Tickets, da dieses die Anzahl Autos auf den Strassen verringert. Zur Solarenergie hatte eine unbenannte Vorsprecherin Folgendes zu sagen: “Die Sonnenenergie übertrifft den Energiebedarf der gesamten Menschheit um ein Mehrfaches, sie ist umweltfreundlich und unerschöpflich. Der WWF ist überzeugt, dass sich die Investition in Solarenergie lohnt und setzt sich auf politischer Ebene für optimale Rahmenbedingungen ein.”

Vestas

Vestas ist offen gegenüber dem autofreien Sonntag, da die Bevölkerung stattdessen den ÖV benutzen kann. Die Firma hat den Vegi-Day in ihren Mensen längst eingeführt. Sie findet die CO2 Steuer gut und meint, dass Firmen froh sein und die Steuer annehmen sollte, auch wenn es hiesse, etwas mehr zu bezahlen, um das Klima zu schützen. Ein Vorsprecher von Vestas sagte zur Verringerung des Nutzens von fossilen Stoffen: “Menschen werden unsere, nein! grüne Energien nutzen.“ Er sagt, das Vestas der Meinung ist, dass Solarenergie besser ist als Fossilenergie, aber schlechter als Windenergie.

ExxonMobil

Exxon Mobil macht sich Sorgen über den Klimawandel im Hinblick auf kommende Generationen. Trotzdem meinen die Konzern-Vertreter, dass ein Wechsel auf grüne Energie Jobs kosten könnte. “Die Sonne ist nicht grün”, sagte ein Mitarbeiter bei Exxon, ohne Quellen angeben zu können, welche seine Aussage bekräftigen würden. Exxon weigert sich zuzugeben, dass ihr Plan, um den Klimawandel zu stoppen, daraus besteht, ihn zu ignorieren und 2 Millionen Menschen sterben zu lassen, um das Überbevölkerungsproblem zu lösen und damit weniger Ressourcen zu verbrauchen. Eine anonyme Mitarbeiterin sagt, sie habe gehört, wie die höheren Etagen der Firma in diesem Kontext sagten, die Armen sollten von ihrem Elend erlöst werden. Ein Konzernvertreter beschuldigte die Reporterin der Unternehmensverleumdung. Als der Vorsprecher sich beruhigt hat, erklärt er, diese Anschuldigungen seien grüne Propaganda und Exxon wolle mit den Grünen zusammenarbeiten, um den Klimawandel zu bremsen. Ein Exxon-Sprecher lacht, als er erklärt, dass Exxon die Ozeane in Brand gesetzt hat, um die Robben zu besiegen. “Robben sind Terroristen”, meint er. Exxons Sprecher sagt, sein Konzern habe gute Gründe zu glauben, das Robben und Fische Teil eines internationen Kriminalnetzwerks seien. “Haben Sie Die Pinguine aus Madagascar gesehen?” fragt er. Exxon ist eine sehr vielfältige Firma, da weisse Männer zwischen 18 und 65 Jahre beschäftigt.

Economiesuisse

Der Wirtschafts-Dachverband Economiesuisse gibt sich in Bezug auf seine Positionen zu verschiedenen Aspekten des Klimaschutzes recht geheimnisvoll. Die einzige Aussage, die klar einzuordnen war, betraf die Befreiung der Unternehmen von Massnahmen, die ihre Gewinne verringern könnten.

 

Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende:
Bild Legende: