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Sozialpraktikum 2006

Schülerinnenstimmen zum Sozialpraktikum der Drittklässler

Gleich ein Viertel der Klasse 3b meldet sich freiweillig, wenn’s darum geht, von den im Sozialpraktikum gemachten Erfahrungen zu berichten. Offensichtlich hat die Aktion den Geschmack der Schülerinnen getroffen.

Mirjam hat in einer Konditorei gearbeitet und schätzte, trotz überaus anstrengender Aufgaben, die Abwechslung: für einmal körperliche statt geistige Arbeit leisten. Auch andere sagen, der Perspektivenwechsel sei ihnen gut bekommen – bei Sorayas Praktikum in der PUK war es wichtig, im richtigen Moment das richtige zu tun, ohne lange zu überlegen. Noemi war in einem Altersheim tätig, Greta hat in der Wegwarte, einem Durchgangsheim für Frauen, gearbeitet und meint, wohl habe sie schlimme Dinge gehört, aber das Positive daran sei, dass sie das Gefühl hatte, helfen zu können. Zuletzt gibt Sophia Auskunft, die später gerne in einem Bereich arbeiten möchte, wo sich Soziales und Sprache überlappen. Ihr Praktikum bei einer Institution, die Deutschkurse für Ausländer anbietet, hat ihr da gleich einen ersten Einblick verschafft.

Niemand hatte Mühe, einen Praktikumsplatz zu finden – man muss sich einfach im Klaren darüber sein, dass man völlig unerfahren ist und sollte deshalb keine allzu genauen Vorstellungen davon haben, wo man arbeiten möchte. Zudem waren die meisten Praktika unbezahlt - Mirjams Einsatz wurde von der Konditorei in Naturalien vergolten, Soraya durfte als Souvenir ihr Namensschild aus der PUK behalten.

Für alle war es toll, dass die Schule für einmal ausserhalb des Klassenzimmers und ohne Lehrer stattfand. Letztere machten zwanzig- bis dreissigminütigen Kontrollbesuche bei (fast) jedem Schüler, damit diese sich nötigenfalls über schlechte Behandlung am Arbeitsplatz beklagen konnten. Zum Schutz der SchülerInnen vor Missbrauch dienen denn auch die meisten Formulare und Paragraphen, die auf mehreren Blättern das Sozialpraktikum vorbereitet, begleitet und abgeschlossen haben – leider hat die Erfahrung gezeigt, dass diese Vorkehrungen nötig sind.

Fazit: Die Woche war eine Bereicherung, allerdings ein wenig kurz. Nochmals sieben Tage anzuhängen wäre von Vorteil, da man nach einer Woche des Eingewöhnens „flüssiger“ arbeitet. Drei Wochen hingegen wären zu lange – vor allem wird vermutet, dass man da Ferien opfern müsste. Ausser Soraya, die im Hinblick auf ihren Berufswunsch auch in den Ferien als Pflegerin arbeitet, ist niemand scharf darauf, während der Ferien Sozialpraktika zu absolvieren. Nichtsdestoweniger schätzen alle diese einmalige Erfahrung: Natürlich wird man deshalb nicht gleich zum Sozialarbeiter – und doch haben einige Lust bekommen, sich auch künftig ehrenamtlich im sozialen Bereich zu engagieren.