Der Holocaustgedenktag 2007
Anlässlich des Holocaustgedenktages gestaltete der Fachbereich Geschichte am 16. Februar 2007 für alle vierten und fünften Klassen eine Veranstaltung mit dem Zeitzeugen Herrn Buddy Elias aus Basel. Herr Elias ist der Cousin von Anne Frank und der letzte lebende direkte Verwandte des jüdischen Mädchens, das mit ihrem Tagebuch zu einer der Hauptquellen des Holocausts wurde. Buddy Elias ist Präsident des „Anne-Frank-Fonds“ und verwaltet seit dem Tod von Anne Franks Vater im Jahre 1980 die Autorenrechte des Tagebuchs. Herr Elias hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, vom Schicksal seiner Cousine Anne zu sprechen. Er hält regelmässig Vorträge zum Thema, auch vor hoch dotierten Gesellschaften. Vergangenen Februar ist er unserer Einladung am Gymnasium Münsterplatz zu referieren mit grosser Freude nachgekommen.
Der Vormittag war für uns alle sehr eindrücklich. Nach einer Einführung von Sylvia Zihlmann und einer Bildpräsentation von Claudio Hänggi wurde Herr Elias von den Klassen mit tobendem Applaus begrüsst. Er erzählte über eine Stunde lang spannend, emotional und mitreissend über die Familie Frank, las Briefe von Otto Frank vor und sprach über seine persönlichen Erlebnisse, die er als jüdisches Kind in Basel machte. Nach seinem Vortrag fragten die Schülerinnen und Schüler ihm „Löcher in den Bauch“, und wollten explizit seine Meinung hören zu Themen der Aktualität wie dem Nahost-Konflikt oder grundsätzlichen Themen wie Schuld und Vergebung bei historischen Verbrechen.
Auf Rückfrage hin betonte Herr Elias ein paar Tage nach der Veranstaltung, wie aufgeweckt die Schüler und Schülerinnen gewesen seien und bedankte sich noch einmal herzlich für die Einladung. „Ich habe selten erlebt, dass mit so viel Interesse und derart differenziert und reflektiert gefragt worden sei“, sagte Buddy Elias in der Rückschau.
Zum Holocaustgedenktag (27. Januar): An diesem Tag im Jahre 1945 befreiten sowjetische Soldaten die wenigen Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau in Polen. Das Datum steht symbolisch für das Ende des Völkermordes an den Juden im Zweiten Weltkrieg, in dem sechs Millionen Juden durch Erschiessung und Vergasung ermordet wurden