Interdisziplinäre Projekttage 2A
Mittwoch: Stadtparcours mit Hindernissen
Am Morgen versammelten wir uns alle, ausser unseren Kolleginnen, welche im Chor und im Orchester mitmachen, auf dem Münsterplatz beim Pisoni-Brunnen. Dort trafen wir uns mit Herrn Gentina und einer Vertreterin des Roten Kreuzes, welche an einer Sehbehinderung leidet. Die Dame stellte sich vor. Danach erläuterte sie, wie man einen Blindenstock zu führen hat und selbst eine sehbehinderte Person führt. Anschliessend versuchten wir in den eingeteilten Zweiergruppen unsere Partnerin/unseren Partner, welcher eine Dunkelbrille aufgesetzt hatte, über den Münsterplatz zu führen. Sogleich erhielten wir eine Stadtkarte, in welcher eine bestimmte Route, welche wir ablaufen mussten, eingezeichnet war. Jede Gruppe hatte eine andere Route abzulaufen.
Dazu erhielten wir auch vier Arbeitsaufträge, die der „blinde“ Kollege zu erledigen hatte:
1. Eine Toilette finden und diese benutzen
2. Probiert einen Geldautomaten zu bedienen.
3. In einen Kleiderladen gehen und ein bestimmtes Kleidungsstück finden
4. Versuchen, eine Treppe hinunter zu gehen
So machte sich jede Gruppe auf ihren Weg und erledigte die Aufgaben. Wir erkannten die Schwierigkeiten und Grenzen der Sehbehinderten und Blinden. Manche fühlten sich eingeengt, andere hilflos ohne den Partner. Man verlor auch jeden Sinn für Orientierung und jedes Gefühl für Zeit. Nachdem die Aufträge erledigt waren, versammelten wir uns diesmal beim Tinguely-Brunnen. Mit dem Tram 16 fuhren wir bis zum Tellplatz und gelangten von dort aus zu Fuss zur Anlaufstelle des Roten Kreuzes. Die Vertreterin, die uns am Morgen eingeführt hatte, empfing uns. Wir erzählten von unseren Parcours-Erlebnissen und sie erzählte mehr über sich selbst und wie sie als Sehbehinderte den Alltag bestreitet. Schon da hatten wir genug vom „Blindsein“ und freuten uns, dass wir keine solche Lasten mit uns tragen müssen, hatten aber Mitleid und gleichzeitig Respekt vor allen, die ihr Leben so bewältigen müssen.
Mittwoch: Postenlauf Grün 80
Als wir in der blumig duftenden Grün 80 ankamen, haben wir zuerst einmal unseren selbstgemachten Lunch auf dem saftig grünen Gras genossen. Die Sonne war uns wohl gesonnen und lächelte uns vom wolkenlosen Himmel entgegen.
Nach unserem wohltuenden, gesunden Lunch haben wir voller Elan den tollen, spannenden und abwechslungsreichen Postenlauf angefangen.
Der Postenlauf animierte uns auf spielerische Art und Weise, die Grün 80 und so auch Mensch und Natur zu entdecken. So gelang es uns, unseren Wissensdurst zu stillen und viel Neues zu entdecken.
Wir haben gelernt, die Grenzen zwischen Mensch und Natur zu entdecken und zu respektieren. Dies war eine bereichernde Erfahrung für uns alle, die uns sicherlich unser ganzes Leben begleiten wird. Als krönenden Abschluss winkte den Siegern ein erfrischendes Glacé. Doch die Sache war nicht so einfach, wie es schien: Von Akrobatik bis Lyrik wurde uns alles abverlangt.
Glücklich und munter mit neuen, wertvollen Erkenntnissen ausgestattet verliessen wir den wunderschönen Park im Grünen.
Stimmen zum Tag
Hier gibt es noch einige der lyrischen Meisterwerke, deren Ursprung im Postenlauf zu finden sind:
Verurteile nicht ob er klaut
an der Farbe seiner Haut
Jeder Mensch ist gleich
egal ob braun oder bleich
Frieden zwischen Menschen
nur ein Traum?
In kleinen Schritten versuchen
Grenzen
Regeln
schaffen Ordnung
setzen sinnvolle Grenzen
Für dich und mich
Sicherheit
Donnerstag: Exkursion ins Elsass
Nachdem wir am Morgen im Museum waren, liefen wir los, um einen geeigneten Platz um zu Essen zu finden. Nach einer halben Stunde beschlossen wir bei der Kaserne halt zu machen und im Schatten unser Mittagessen zu geniessen. Wir hatten eine Stunde Pause. Danach wurden wir von Frau Bihr zusammengerufen, wir machten uns bereit und liefen los. Kaum am nächsten Lebensmittelladen angekommen, wollten sich auch schon alle ein Glacé kaufen. Danach konnten wir aber endgültig loslziehen. Wir liefen weiter dem Rhein entlang, bis wir nahe der Grenze zu Saint-Louis Halt machten. Dort haben wir uns als erstes in Dreier- und Vierergruppen aufgeteilt und uns wurde von Frau Bihr eine Karte ausgeteilt, auf der das umliegende Gebiet zu sehen war. Als erstes mussten wir den Zoll suchen (siehe Abb.1). Wir gingen guten Mutes los und fanden diesen auch sofort. Danach sollten wir den Preis eines Steaks in Frankreich herausfinden und diesen auch fotografieren. Diese Aufgabe war auch nicht so schwer zu lösen, da man den Preis schon von weitem auf einer Restauranttafel sehen konnte (siehe Abb.2). Als wir dann aber eine gewisse Schlachthofstrasse suchen mussten, wurde es schon schwieriger. Einige Gruppen meinten, sie sei in Frankreich, die anderen waren der Meinung, sie sei in der Schweiz. Zum Glück war Frau Bihr nicht weit entfernt und konnte uns erklären, dass die eine Linie auf der Karte die Grenze sei. Wir fanden die Abfallentsorgung doch noch und wir konnten unser Foto schiessen (Siehe Abb.3). An diesem Ort stank es jedoch fürchterlich und wir waren froh, dass wir schnell weitergehen mussten, da die Zeit drängte. Das nächste Ziel war die Autobahnbrücke, nahe beim Spielcasino. Wir fanden diese schnell und machten auch davon ein Foto (siehe Abb.4). Die nächste Station war die Rehab (siehe Abb.5). Der Weg dorthin führte uns durch wenig befahrene Seitenstrassen, in welchen man schnell den Durchblick verlieren konnte, doch durch die Hilfe von dort angestellten Personen fanden alle den Weg. Nur einige Strassen weiter fanden wir unser nächstes Ziel, den Zoll Bourgfelden (siehe Abb.6). Dort mussten wir die Benzinpreise zwischen der Schweiz und Frankreich vergleichen. Den nächsten Halt machten wir beim Jüdischen Friedhof von Basel (siehe Abb.7). Dort mussten wir zwei bestimmte Gräber finden und fotografieren. Zum Schluss begaben wir uns noch zur Grenze von Basel und Hegenheim (siehe Abb.8). Dort machten wir unser letztes Foto und warteten danach auf die anderen. Zum Schluss wollte Frau Bihr von einigen Gruppen noch die Fotos sehen, daraufhin verabschiedete sie sich von uns und wir konnten mit dem Tram oder dem Bus nachhause fahren.
Was uns am meisten beeindruckt hat, ist die Tatsache, dass die Schweiz ihre Fabriken, die unangenehme Gerüche verursachen, oft nahe an die Grenze stellt (z.B. Abfalldeponien, Kieswerke, Schlachthöfe etc.). In Frankreich hingegen gibt es nahe der Grenze ruhige Siedlungen mit viel Platz.
Freitag: Grenzen in der Stadt und Fotoexkursion
Am Freitag, 27.06.2014, ist die Klasse 2A an ihre Grenzen gekommen. Um 8.00 Uhr haben wir uns am Münsterbrunnen getroffen und wurden in Gruppen eingeteilt, welche je ein Blatt für einen Orientierungslauf bekommen haben. Jede Gruppe hatte verschiedene Startpunkte.
Für die erste Aufgabe ist unsere Gruppe zum Barfüsserplatz gegangen, wo wir ein Bild bekommen haben, welches die Falknerstrasse in alten Zeiten zeigte. Zu diesem Bild gab es Fragen, welche wir beantworten konnten und uns somit den Grenzübergang zum nächsten Punkt öffnete.
Die nächste Aufgabe fanden wir an der Schifflände: Wir mussten Fragen über den Lällekönig beantworten. Er streckt Kleinbasel die Zunge raus, was zeigt, dass die Grenze zwischen Klein- und Grossbasel früher einmal viel strikter war.
Von da aus gingen wir zum St. Alban-Tor. Doch dort konnten wir leider die Fragen nicht beantworten. Das St. Alban-Tor diente einmal als Teil bzw. Wachposten der Basler Stadtmauer, welche die Grenze zu Basel bildete.
Weiter ging es zum Aeschenplatz. Die Fragen dort konnten wir leider auch nicht beantworten, da wir eine Rettungsaktion für einen jungen Vogel unternehmen mussten, welcher unglücklicherweise aus dem Nest gefallen war. Wir haben versucht, den Tierschutz anzurufen – die Leitung war besetzt. Also riefen Estelles Mutter an, welche in der Nähe arbeitete. Sie wusste leider auch keine Lösung, also riefen wir nochmals den Tierschutz an – dieses Mal war nicht besetzt... Die Frau vom Tierschutz sagte, dass wir nichts unternehmen könnten. Also liessen wir ihn allein. Durch diese Aktion mussten wir innerliche Grenzen überschreiten und über unsere Schatten springen.
Da wir keine Zeit mehr hatten, gingen wir zurück zum Treffpunkt auf dem Münsterplatz.
Wir haben den Orientierungslauf besprochen und fuhren nach einer kurzen Einleitung mit der Fotoexkursion fort. Wieder wurden wir in Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe bekam ein eigenes Thema. Alle Themen hatten etwas mit Grenzen in der Stadt Basel zu tun. Unser Thema, zum Beispiel, war „Englisch in Basel“. Ausserdem gab es noch „Französisch in Basel“, „Italienisch in Basel“, „Chinesisch in Basel“, usw. Wir mussten in der Stadt Orte finden, welche englischen Ursprungs waren. Zum Beispiel haben wir nach englischen Filialen gesucht. Auch haben wir nach englischen Begriffen Ausschau gehalten. Diese Shops oder Begriffe mussten wir dann fotografieren.
Montag: Schulspaziergang
4. Projekttag: Montag, 30. Juni 2014:
Wir trafen uns um 8:50 am Bahnhof SBB, woraufhin wir mit der S3 und mit einem Bus nach Seewen fuhren. Zuerst besichtigten wir die grosse Kirche in Seewen. Sie hat zwei Türme, was für eine Dorfkirche ungewöhnlich scheint. Ihre Geschichte ist lang und Herr Matefi hat sie uns erzählt. Sie wurde dort als Bollwerk gegen das protestantische Basel gebaut und sollte eine Grenze darstellen. Nachdem wir uns das Bauwerk auch von innen angesehen hatten, machten wir uns weiter auf den Weg Richtung Arlesheim. Wir nahmen die Route über Gempen. Das Wetter war nicht auf unserer Seite: Manchmal regnete es leicht. Gegen 13 Uhr machten wir eine Rast und grillierten am Feuer Würste und Schlangenbrot. Nach dem köstlichen Mittagsmahl wanderten wir gut gestärkt weiter und es ging fast nur noch bergab. In Arlesheim besichtigten wir noch eine zweite Kirche, die ebenfalls zwei Türme hatte und als Bollwerk gebaut wurde. Von Arlesheim fuhren wir mit dem 10er-Tram nach Basel SBB.